Nicht Migranten sondern Armut ist das Problem

Wieder einmal zeigt Sarrazin seine Verachtung
gegen alle sozial Schwachen und Benachteiligten. Seine Hetze gegen
alles „Fremde“ ist nichts Neues. Doch gerade seine Politik als Berlins Finanzminister hat die Lage zwischen 2002 und 2009 nur verschlimmert. Er war verantwortlich für die Schließung von Jugendklubs, Volkshochschulfilialen
und Bibliotheken. In den Bürger- und Sozialämtern fehlt es an Personal. Seit 2001 ist die Mitarbeiterzahl von 50.000 auf 25.000 gesunken. Gerade eine solche Sparpolitik verschlimmert die Situation, wenn es an Sozialarbeitern
in Schulen und Problemkiezen mangelt.

Wer von den sozialen Problemen ablenken will, schiebt „Integrationsschwierigkeiten“
gerne auf die „Ausländer, die unsere Sprache nicht können“. Tja, also ein Problem hat nur, wer nicht gut deutsch schreibt? Auch unter Deutschen
gibt es große Probleme. Etwa 9,5 Millionen Deutsche können nicht richtig lesen oder schreiben. Die meisten
kommen aus armen Verhältnissen.

Auch diese Menschen sind nicht richtig in der Gesellschaft integriert. Sie haben zwar mal lesen und schreiben gelernt, aber durch fehlende Anwendung
es oft wieder verlernt. Besonders hart davon sind die jährlich 70.000 Schulabgänger ohne Abschluss betroffen,
von denen gerade einmal 25% eine Ausbildungsstelle bekommen. Das Problem ist also kein Problem von Migranten
alleine, sondern ein soziales Problem, von Armut, Arbeitslosigkeit und fehlender Perspektive.

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