Mexiko – Erste Auswirkungen der Krise

Wenn die Weltwirtschaft ins Schleudern gerät, dann sind arme Länder wie z. B. Mexiko am härtesten betroffen. Mexikos Wirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter auf die Bedürfnisse der Unternehmen der Industrienationen ausgerichtet worden: Öffnung für ausländisches Kapital, Import von Waren und Export von billigen Rohstoffen. Das Ergebnis ist völlige Abhängigkeit, vor allem von den USA. Die Krise hat für viele Menschen in Mexiko daher katastrophale Folgen.

In der ersten Hälfte des Jahres verdoppelten sich die Preise für viele Grundnahrungsmittel wie z. B. Tortillamehl. Eine Ursache der Teuerung lag in der weltweiten Spekulation. Auch in Deutschland haben Banken für die Geldanlage in Rohstoffen wie Mais geworben!
Aus Mexiko sind in den letzten Wochen und Monaten große Summen von Geld abgezogen worden. Es werden vermeintlich sicherere Anlagemöglichkeiten gesucht oder eigene Finanzlöcher gestopft. Im Ergebnis wird die Produktion in Mexiko zurückgefahren – die Arbeitslosigkeit steigt. In den letzten Wochen sind zudem die Gelder, die mexikanische Migranten in den USA regelmäßig an ihre Familien in der Heimat schicken, stark zurückgegangen – als direkte Folge der Krise in den USA.

Doch es gibt auch Widerstand. In den letzten Wochen gab es Proteste gegen die Privatisierung des Erdölkonzerns Pemex. Außerdem waren die LehrerInnen im Bundesstaat Morelos wochenlang im Streik gegen die geplante Privatisierung von Schulen. Sie haben sich durch das sehr brutale Vorgehen der Polizei nicht einschüchtern lassen. Die Regierung versucht, auf die Proteste feste draufzuhauen, um ein Ausbreiten zu verhindern. Das wird ihr hoffentlich nicht mehr lange gelingen.

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