Die Lokführer sind am Zug

Schon 7 Monate warten die 26.000 Lokführer
auf das Ergebnis der Verhandlungen
zwischen der Gewerkschaft GDL,
der Deutschen Bahn AG und den privaten
Eisenbahnunternehmen.

Die Lokführer fahren Tag und Nacht.
Sie arbeiten in Schichtsystemen ohne
festen Rhythmus, mehr als 10 Stunden,
mit kurzen Ruhezeiten zwischen den
Schichten. Aus Sicherheitsgründen
müssen sie gesund sein. Wenn mit
dem Alter und dem Stress die gesundheitlichen
Probleme kommen, haben
die Bahnunternehmen jedoch keine
Skrupel, die fahruntauglichen Lokführer
ohne Absicherung abzuschieben. Mit
der Privatisierung hat die Zahl privater
Bahnunternehmen und Billigtochterunternehmen
zugenommen. Auf wessen
Kosten dieser Wettbewerb geht,
haben die letzten Jahre gezeigt: Lokführer
bei Privatbahnen verdienen 500
netto weniger als bei der DB und haben
schlechtere Arbeitsbedingungen. Für
die Fahrgäste steigen die Ticketpreise.
In Berlin gibt es wegen der Sparmaßnahmen
seit 2 Jahren S-Bahn-Chaos.

Die Lokführer haben die Nase voll.
Ende Februar/Anfang März gab es erste
Warnstreiks. Am 7. März endete die
Urabstimmung. Bei den Warnstreiks
waren nicht nur Lokführer der GDL,sondern auch von der anderen Bahngewerkschaft
EVG dabei. Obwohl hier
und da Chefs aus den Büros als Streikbrecher
eingesprungen sind, hatten
die DB und die anderen Privatunternehmen
den Laden nicht mehr im Griff.
Die Warnstreiks haben viele Aufsichten,
Zugbegleiter und andere vom stationären
Bereich mit einem Lächeln
und einer gewissen Genugtuung betrachtet.
Denn das Bedürfnis, sich endlich
mal gegen die Schweinereien der
Chefs zu rächen, haben sie auch. Sie
sind genauso wie die Lokführer von
Lohndumping durch Privatfirmen und
Billigtöchter betroffen. Daher haben
sie auch ganz ähnliche Forderungen
durchzusetzen. Hierfür ist der Streik
das einzige Mittel und es wird Zeit,
gerade auch im Kampf die Gewerkschaftsgrenzen
zu überwinden.

Um sich gegen die Bahnkonzerne
durchzusetzen, ist ein entschlossener
Streik nötig, der nicht nach ein paar
Stunden wieder vorbei ist, und der immer
mehr Bahner mitreißen kann. Die
Urabstimmung hat den Weg dafür frei
gemacht. Auch die nötige Streikbereitschaft
für einen Erfolg ist da. Und
ein Erfolg der Bahner könnte auch die
Arbeitenden anderer Branchen anstecken!

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