Türkei: Die Offensive gegen die PKK wird den Konflikt schüren

Seit Mitte Dezember haben türkische Flugzeuge über 200 Angriffe auf Stellungen der kurdischen Guerilla-Organisation PKK, aber auch auf Dörfer geflogen. Berichte über zivile Opfer beantwortet der türkische Außenminister mit der Empfehlung, man sollte doch besser den Erklärungen der türkischen Streitkräfte vertrauen.

Muss man die PKK nur einfach mal gründlich wegbomben, dann ist endlich Ruhe??? Es ist fatal, dass der Staat und die Medien in der Türkei es anscheinend schaffen, viele Menschen genau das glauben zu lassen.

Man kann mit genug Flugzeugen und 100.000 Soldaten Siege über die PKK erringen. Aber das wird den Konflikt nicht beenden. Denn es ist die Armut und die staatlich organisierte Unterdrückung, die Kurdinnen und Kurden immer wieder in den Widerstand treibt! Ist nicht unter den armen Teilen der kurdischen Bevölkerung die Unterstützung für die PKK besonders groß?

Leider gelingt es dem türkischen Staat, nur die nationale Seite des Konfliktes erscheinen zu lassen. Die vielleicht wichtigere soziale Seite wird mit Nationalismus laut übertönt. Mit gutem Grund: In Armut leben nämlich auch viele Türken.

So versuchen der Staat und hinter ihm mächtig profitierende Cliquen, die türkische Bevölkerung davon abzuhalten, sich mit dem kurdischen Widerstand zu solidarisieren. Dabei könnte auch sie bei diesem Kampf eine Menge gewinnen… nicht nur weniger Tote auf beiden Seiten.

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