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Das Jahr 2024 endete bombastisch: In Schöneberg beschädigte eine Kugelbombe an Sylvester über 30 Wohnungen… Das Jahr begann also mit einem großen Knall. Große Aufregung auf allen Kanälen. Man wünscht sich, dass die wirklichen Kriege in Gaza, in der Ukraine oder im Sudan oder die Wirtschaftskriege der großen Konzerne nicht weniger Aufmerksamkeit bekommen würden. 2024 können wir also abhaken. Was bringt uns 2025?
Bleiben wir international: Trump wird wieder Präsident. Unglaublich. Trump, diese Gallionsfigur der widerlichen Hetze gegen Migrant:innen und gegen jeden Ansatz von Emanzipation von Frauen, Indigenen, den LGBTQ+- Communitys. Der Arbeitsrechte abbauen will. Und dazu sein Geldgeber Elon Musk, der dabei immer noch reicher wird und sich als König oder Gott aufspielt. Der den amerikanischen Staat zum Wohle der Wirtschaft schleifen will – außer die Konten, die seine Firmen und die seiner superreichen Kumpels mit Subventionen füttern. Von Musk werden wir leider noch mehr hören. Denn er ist der Kumpel aller Rechten, auch in Großbritannien und Deutschland. Die AfD, die sich als Vertreterin des „kleinen Mannes“ aufspielt, hat den reichsten Mann der Welt als Förderer: Zeig mir deine Freunde, und ich sag dir wer du bist!
Österreich hat gewählt und es sieht danach aus, dass die Freiheitliche Partei (FPÖ), die eine Schwesterpartei der AfD ist, den Kanzler stellen wird. Die angebliche „Brandmauer“ hat auch in Österreich das Silvesterfeuerwerk nicht überstanden. Und auch hierzulande stehen Wahlen an. 2024 haben sich CDU/CSU, FDP, Grüne, BSW, SPD usw. arg angestrengt, der AfD ihre Themen nicht wegzunehmen, sondern sie zu kopieren. So steht uns nun nach dem Ampel-Aus ein ekliger Wahlkampf bevor. „Deutschland zuerst“ ist das Motto. Nur wer der deutschen Wirtschaft oder dem Staat nützt, ist liebenswürdig. Der Plan ist, unser Schicksal als arbeitende Klasse an die Profite der großen Konzerne zu koppeln. Das ist eine Falle. Zum Jahrestag von Hartz IV drohen die Parteien im Interesse der großen Konzerne mit einer Agenda 2030. Lohnverzicht und längere Arbeitszeiten werden gefordert. Jeder, der sich krank meldet, ist ein Drückeberger. Massenentlassungen sorgen für viele Falten. Kliniken sollen auch nach Lauterbach- Reform in Mengen schließen. Die deutsche Wirtschaft will sich mal wieder von uns retten lassen. Doch es gibt auch eine andere Seite von 2024.
2024: Ein Jahr voller Massenstreiks und Proteste…
Die Kolleg:innen bei Boeing USA hatten uns einen Schrecken eingejagt. Sie streikten bei einem Angebot von 30% mehr Lohn einfach weiter. Und erreichten 38%. Die Hafenarbeiter:innen an der US-Ostküste erstreikten eine Lohnerhöhung von über 60% und bereiten sich auf den nächsten Streik vor. Anfang 2024 streikten über 100.000 Kolleg:innen des Öffentlichen Bereiches in Nordirland und legten das Land lahm. Streiks bei Amazon in den USA und hierzulande, bei Tesla in Schweden, bei Bombardier in Kanada… In Bangladesch stürzten Student:innen und Arbeiter:innen die Regierung, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Massenstreiks gab es auch in Südkorea bei Samsung und Hyundai. Die gewerkschaftsfeindliche Politik des südkoreanischen Präsidenten und seiner Helfer, deren autokratische Anwandlungen, führten zum Widerstand gegen das ausgerufene Kriegsrecht. Zehntausende Student:innen in Serbien fordern seit Wochen die korrupte Regierung heraus. Auch in Deutschland regt es sich. Auch wenn noch zu wenig, so gab es doch viele Streiks. In weiteren Kliniken wurden Entlastungstarifverträge durchgesetzt, die Bahner:innen der GDL streikten über Monate immer wieder, die Lehrer:innen in Berlin streikten für bessere Arbeitsbedingungen. Den Erzieher:innen verbot dies ein Gericht. Und bei VW ließ der Warnstreik von beeindruckenden 100.000 Kolleg:innen ein wenig aufblitzen, wie viel Macht die Arbeitenden haben. Wenn sie sich selbst organisieren für eigene Forderungen. Das neue Jahr wird beginnen mit großem Protest in Riesa gegen die AfD und Lohnrunden im Öffentlichen Dienst.
… für eine Welt ohne Grenzen, Krieg und Ausbeutung
Der Kapitalismus spielt verrückt. Seine Profiteure versuchen, das System der Ausbeutung aufrechtzuerhalten, um ihren Reichtum zu mehren. Dagegen retten uns keine Wahlen. Aber wir haben doch die Wahl, uns den Protesten oder Streiks anzuschließen und uns zu organisieren für einen Kampf gegen ein immer aggressiveres Wirtschaftssystem.
[Vorderseite unserer Betriebsflugblätter vom 9. Januar 2025]