Metall wird heißer!

Gestern um 0 Uhr in Berlin standen hunderte Streikende vor ihrem Betrieb Mercedes-Benz. Bei der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland ist die sogenannte Friedenspflicht vorbei. Die IG Metall hat Montag gleich weitere Betriebe zum Warnstreik aufgerufen: zum Beispiel um 9:00 Uhr stand die Produktion bei BMW Motorrad (Berlin-Spandau) zweieinhalb Stunden still. Kolleg:innen des Logistikers Rhenus waren dabei, so wie Leiharbeiter von Adecco und Randstad, die im selben Betrieb seit Jahren prekär arbeiten.

In den Verhandlungen auf Bundesebene bieten die Arbeitgeber 3.000 € als Einmalzahlungen verteilt über 30 Monate Laufzeit an, und auf die Entgelttabelle… nix: keine Lohnerhöhung! Die IG Metall tritt für 8% Lohnerhöhung mit einem Laufzeit von 12 Monaten ein. Ist das genug? Ein Kollege von BMW scherzt: „acht-ZIG Prozent fordern wir!“. Eine Umfrage in diesem BMW Betrieb hatte tatsächlich ergeben, dass 10% nötig sind: wie die Inflation! Ein anderer Kollege plädiert auch für 10 Prozent: „Wir kriegen sowieso nur die Hälfte!“.

Dienstag früh streiken im selben Bezirk weitere Kolleg:innen, unter anderem vom Messgerätewerk von Siemens. Diesmal aber nur 90 Minuten. Osram folgt dann 12:15 Uhr. Was soll man davon halten, dass immer nur ein Betrieb nach dem anderen streikt? Die Kolleg:innen in Siemensstadt warten auf gemeinsame Streiks: so hatten sie das letzte mal in der letzten Tarifrunde die Nonnendammallee eine Stunde schön blockiert, so wird’s heißer!

Bis jetzt erlauben sich die Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie in den Verhandlungen überheblich aufzutreten, weil sie nur mit den üblichen Warnstreiks konfrontiert sind. Selbst für nur für 8% Lohnerhöhung werden die Kolleg:innen ernsthaft streiken müssen. Die Aktionär:innen kassieren jährlich Milliarden. Es geht darum, ihnen durch schmerzhafte Streiks Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wenn 3,9 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zusammen streiken, wird was passieren!

BMW-Motorrad-Werk in Berlin-Spandau

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