Hoch auf den Bäumen gegen Umweltzerstörung

Der Zugfunke – 29. September 2018 als pdf

Tarifrunde vor der Tür

Jetzt hat auch die EVG-Spitze die Forderungen auf den Tisch gepackt: wie die GDL 7,5% mehr Geld und einige Verbesserungen bei der Arbeits­zeit. Am 11. Oktober soll die erste Verhandlungs­runde der EVG mit dem DB Vorstand laufen, am 12. Oktober dann mit den GDL-Chefs… die Bahn lässt einen nach dem anderen antreten. Was die Verhandler der Bahn wohl dem einen sagen und dem anderen nicht? Die Bahn weiß, was sie ihnen sagt. Aber auch wir Bahner wissen nicht was hinter den Türen gesprochen wird.

Dabei sind unsere Forderungen als Beschäftigte so gleich wie unsere Arbeitsbedingungen schlecht sind. Es ist Zeit etwas zusammen auf die Beine zustellen, was uns allen nutzt.

Stößchen

Einen riesigen Aufriss hat es bei der Innotrans um die neue S-Bahn gegeben, mit Werbegeschenken in Massen und Buchner mit Sekt und Senat. Ja, feiern können sie…

So wie die sich freuen, könnte man meinen, die basteln die Züge persönlich zusammen und nicht die Kollegen in Osteuropa und bei Stadler in Berlin…

Was sie dabei versuchen, ist das Interesse der S-Bahner an den neuen Zügen als Begeisterung für das Unternehmen zu verkaufen (hat schon unter Honecker nicht funktioniert). Uns interessiert vor allem, ob man gut gucken sitzen und alles bedienen kann.

Tatverdächtig?

Ab dem nächsten Jahr geht es los, dass in allen S-Bahn-Zügen Videokameras eingebaut werden sollen. Wer wird was sehen und wohin weitergeben?
Warum sollen wir eigentlich bei der Arbeit gefilmt werden? Sind wir Verbrecher oder besteht etwa dringender Tatverdacht der Unternehmenskritik?

Gewinn trotz Strafe

Der Berliner Senat kassiert für 2017 ganze 22 Millionen an Strafe wegen Schlechtleistung, „nur“ noch 240 Millionen zahlte der Senat. Nicht schlimm!

Trotzdem flossen 70 Millionen Euro Gewinn an den DB Konzern.
DB Regio soll wegen Vertragsverletzungen 3,8 Millionen zurückzahlen.
Der Nahverkehr wird trotzdem weiter der Gewinnbringer bleiben. Es kommt immer was nach: unsere Steuern (die Unternehmen zahlen fast keine) und die Ticketpreise, die die Fahrgäste von ihrem Lohn zahlen.

Zufriedenheit per Abfrage

Der DB Konzern fragt gerade wieder nach, wie es uns denn so geht. Wohl nicht um nachzusteuern, wenn es uns besch… geht. Wohl eher um zu sehen, wo man noch was abschöpfen kann. Also, nicht vergessen, das Kreuz an der falschen Stelle zu machen, damit die DB Manager auch mal feststellen können, wie es ist, verhohnepipelt zu werden.

Verrückte DB Welt

Weil bei Regio in Lübeck Lokführer fehlen, sollen Lokführer aus dem Süden in den Norden abgeworben werden. Und was ist mit dem Süden? Werden jetzt schon Leute geklont? Auch bei Nordost heißt es, Lokführer würden eingestellt, kein Personalmangel mehr in Zukunft, es sei denn, der Herbst macht einen Strich durch die Rechnung.

Um positive Nachrichten produzieren (und ihre Prämien sichern?) zu können, locken die Chefs bei Regio mit ein paar Tausend Euro, Bezahlung Hotel/Pension, Fahrkarten und schöneren Dienstplänen. Dass woanders dann Züge ausfallen, gehört zu den Verrücktheiten bei der DB.
Für die Kollegen vor Ort, die bleiben, wird’s nur schlechter. Für die, die die Gelegenheit nutzen und für eine Zeit gehen, ist es auch nicht so leicht. Die DB setzt darauf, dass wir das dann unter uns austragen und mit dem Finger aufeinander zeigen.

Deshalb brauchen wir echte Neueinstellungen mit Ausbildung und familienfreundliche Arbeitszeiten für alle!

Merkel verspricht bessere Arbeit… für die Industrie

Auch die Wirtschaft ist von dem hickhack um Maaßen entnervt. Beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin verlangten sie, dass die Regierung mit den Selbstgesprächen aufhören und sich endlich wieder mehr kümmern solle… um die Beziehung zur Wirtschaft! Die Wirtschaftsvertreter verlangen vor allem eine Senkung der Unternehmenssteuern. Die USA haben schon die Steuern gesenkt, hier ist das bisher nicht passiert, das grenze schon „an unterlassene Hilfeleistung“, beklagen sie sich.Und sie fordern mehr Investitionen, also Milliardenaufträge an die Industrie. Und das alles bei den Rekordgewinnen!

Regierungskrise oder nicht, die Wirtschaft macht, was sie immer macht, der Staat hat ihnen zu Diensten zu sein.

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