„Gleiche Arbeitsbedingungen, gleicher Lohn, gleiche Qualifikation!“

Dafür haben die Lokführer in den letzten Wochen gestreikt.
Sie wollen offensiv gegen die Kürzungen und
Einschnitte vorgehen, die sie seit der Privatisierung
der Bahn hinnehmen müssen. Immer mehr Privatbahnen
und Leiharbeitsfirmen tummeln sich inzwischen
auf der Schiene.

Konkurrenz und Wettbewerb richten sich gegen die
Arbeiter: Subunternehmen, Ausgliederung, Leiharbeit,
entsprechend niedrige Löhne … Wer kennt nicht Ähnliches
aus seinem eigenen Betrieb? Die Lokführer
fordern einen einheitlichen Flächentarifvertrag für alle
und volle Absicherung bei Fahruntauglichkeit.

Ein gemeinsamer Streik, der die volle Kraft der
Arbeitenden entfaltet, das klingt richtig gut. Und tatsächlich
beteiligten sich auch Kollegen, die nicht in der
Lokführergewerkschaft GDL organisiert sind, an den
Streiks.

Was macht die GDL?

Dem gegenüber steht eine GDL-Führung, die zwar
kämpferisch klingt, sich aber auf die Verhandlungstaktik
der Konzerne einlässt und den Juristen die
Entscheidung überlässt, welche Streikmaßnahmen
„verhältnismäßig“ seien.

Die Unternehmen wollen die GDL in Einzelverhandlungen
verstricken. Und das gelingt ihnen: Ein paar
hundert Lokführer im privaten Güterverkehr haben als
erste einen separaten Tarifvertrag erhalten. Und bei
den letzten Streiks waren nur noch ein paar Hundert
Lokführer aus dem privaten Nahverkehr aufgerufen.
Die GDL entschied, während der Verhandlungen mit den Bahnunternehmen DB und Keolis dort nicht weiter
zu streiken. Viele Bahner fragen sich: Was wird rauskommen?
Was wird eigentlich verhandelt? Und was
steht in der neuen Vereinbarung mit der DB? Durch
die Geheimnistuerei ist aus der entschlossenen Stimmung
in den Streiks abwartender Stillstand geworden.

Wenn es um die Durchsetzung der Forderungen geht,
dann gibt es kein anderes Mittel, als wieder eine gemeinsame
und starke Streikbewegung loszutreten.
So wie Einige sagten: „Los kommt! Jetzt ziehen wir
durch, bis sie darum betteln, den Tarifvertrag unterschreiben
zu dürfen.“

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