Die Regierung von Mali gab bekannt, dass 70 Menschen vermisst werden, nachdem ein Boot kurz vor Weihnachten mit 80 Migrant:innen auf dem Weg von Marokko in Richtung spanische Küste gesunken ist.
Das ist eines der tödlichen Beispiele der europäisch-westafrikanischen Grenze. Laut einem Bericht der spanischen Nichtregierungsorganisation „Caminando Fronteras“ (Wandernde Grenzen) starben dieses Jahr mehr als 10.400 Menschen auf See bei dem Versuch, Spanien zu erreichen. Das sind durchschnittlich 30 Todesfälle pro Tag zwischen Januar und dem 15. Dezember 2024. Dies entspricht einem Anstieg von 58% im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Zahl der Opfer 6.618 betrug. 2024 wird damit zum tödlichsten Jahr seit Beginn dieser Zählungen. Am tödlichsten ist die Route über dem Atlantik, da die Boote wegen der Grenzkontrollen immer weiter aufs Meer rausfahren müssen. „Caminando Fronteras“ klagt auch die Politik der europäischen Länder an, die die Kontrolle der Migration höher zu stellen, als die Rettung von Leben.
Währenddessen verschärft die Europäische Union mit Deutschland als treibender Kraft ihre Anti-Migrant:innen-Politik und treibt damit die Opferzahlen weiter in die Höhe.