LKW-Fahrerstreik soll mit Gewalt niedergeschlagen werden – europäische Kapitalist:innen waschen ihre Hände in Unschuld

Der Unternehmer Lukasz Mazur fährt in seinem teuren Firmenwagen vor. In seinem Gefolge hat er gepanzerte Fahrzeuge mit gewaltbereiten „Sicherheitskräften“. Er hat ein Problem. Die LKW-Fahrer seines Transportunternehmens weigern sich weiter zu fahren. Sein Unternehmen verweigert den Fahrern Monatslöhne in Höhe von Tausenden Euro. Die LKW-Fahrer aus Georgien und Usbekistan sind an Autobahnraststätten in Deutschland, der Schweiz und Italien zu Hunderten in den Streik getreten. Seine leeren Worte überzeugen niemanden die Arbeit fortzusetzen. Seine paramilitärischen Schläger stehen am 7. April kurz davor, mit Gewalt die Fahrzeuge von einigen Dutzend Streikenden in Besitz zu nehmen, als die Polizei einschreitet. In Italien gelang es seinem Unternehmen durch Androhung von Gewalt, Streiks zu brechen, aber in Deutschland ist es für so offensichtliche Machtausübung noch ein wenig zu früh. Die LKW-Fahrer, die er als Streikbrecher mitgebracht hat, verbrüdern sich mit ihren Kollegen und die Schläger werden in Polizeigewahrsam genommen. Die Politik zeigt sich empört. Das EU-Parlament debattiert. Solche „Methoden“ sind ihnen zuwider, sie wollen friedliche Verhandlungen und appellieren an die Unternehmen, welche Kunden von Mazur sind. Gleichzeitig behauptet der Unternehmer, die Scheinselbständigkeitsverträge seien legal! Die Löhne seien gerecht und würden gezahlt.

Die Streikenden werden weiterkämpfen, sie erhalten Unterstützung durch Gewerkschafter:innen aus den Niederlanden und Deutschland. Sie wollen nicht nachgeben. Europäische Konzerne vergeben über Niederlassungen und Briefkastenfirmen in Osteuropa Aufträge. Hinter ihren Filialen dort versuchen sie zu verschleiern, dass der gesamte Güterverkehr auf den Straßen Europas und seine krasse Ausbeutung dieselbe kapitalistische Suppe ist. Die Ausbeutung der Arbeiter:innenklasse ist kein Phänomen, das Grenzen kennt. Genauso wenig ist es der Streik!

Luna Roth, Düsseldorf

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