Journalist:innen unter Beschuss

Jedes Jahr begeht die UNESCO am 3. Mai den Tag der Pressefreiheit. Heute hat auch die Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ ihre jährliche Rangliste der Pressefreiheit herausgegeben. Die schlechte Nachricht: es gibt eine Rekordzahl an Ländern mit katastrophalen Bedingungen für Journalist:innen. Die Pressefreiheit ist in immer mehr Ländern immer mehr eingeschränkt.

An der Spitze des Rankings mit der höchsten Pressefreiheit steht Norwegen. Am Ende auf Platz 180 befindet sich Eritrea. Deutschland ist dieses Jahr auf Platz 10 hochgerutscht, das aber nur, weil andere Länder abgerutscht sind.

„Reporter ohne Grenzen“ hat sein Augenmerk unter anderem auf Palästina gerichtet. Palästina ist für Journalist:innen der tödlichste Ort auf der Welt. Mehr als 100 Journalist:innen wurden in Gaza von der israelischen Armee in den 6 Monaten seit dem 7. Oktober 2023 getötet, darunter 22 direkt bei ihrer Arbeit. Im Westjordanland, wo Journalist:innen bereits zuvor Opfer von Übergriffen sowohl der Palästinensischen Autonomiebehörde als auch der israelischen Besatzungstruppen waren, hat sich der israelische Druck seit dem 7. Oktober verschärft, und die Zahl der Verhaftungen von Reportern – häufig ohne jede Anklage – und der Behinderungen ihrer Arbeit hat zugenommen.

Die israelische Armee tötet und verletzt Reporter; wie z.B. am 13. November an der libanesischen Grenze, als bei einem gezielten Panzerbeschuss ein Journalist der bekannten Nachrichtenagentur Reuters starb und sieben Journalist:innen verletzt wurden. Die Situation ist nicht völlig neu, aber sie verschlimmert sich drastisch. Am 11. Mai 2022 hatte das israelische Militär die bekannte palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh getötet, während sie gerade über eine Militäraktion im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland berichtete. Palästinensische Reporter in Gaza berichten immer wieder, dass die Menschen vor ihnen Angst haben und ihre Nähe meiden, weil sie ein Ziel des israelischen Militärs sind, das sie mit moderner Technik und mit Hilfe künstlicher Intelligenz verfolgt. Die blauen Westen mit der Aufschrift „Presse“ sind längst zum Symbol geworden.

Die Verbrecher dieser Welt und ihre Komplizen wollen keine Zeugen haben.

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