Heute mal veganes Tiefkühlhähnchen?

Heute mal veganes Tiefkühlhähnchen?
Ein Pilotprojekt an der Charité lässt uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Diverse vegetarische, vegane und fleischhaltige Kost können wir nun aus dem Automaten ziehen, tiefgekühlt oder zum Aufgießen. Subventioniert wird dies frech aus dem Gesundheitsfond des TV Gesundheitsschutz. Wirklich? Für Tiefkühlkost haben wir definitiv nicht gestreikt.

1500 Für Alle!
150€ monatlich, City-Checks, einige Kolleg_innen sollen 1000€ erhalten, evtl. wird dieser Betrag von den Chefs aufgestockt, Altenpflegekräfte werden anders behandelt als Pfleger_innen in Kliniken, Azubis scheinen leer auszugehen. Ein wirres Durcheinander bei der als Anerkennung verkauften Corona- oder Gefahrenzulage. Und es wird ein Aufriss drumrum gemacht, als wolle man uns eine dauerhafte 20%ige Lohnerhöhung zukommen lassen. Das haben nun sogar einige Chefetagen mitbekommen.
So zum Beispiel der Vorstand der Mühlenkreiskliniken. Dieser fordert nun 1500€ Zulage für alle Beschäftigten im Gesundheitsbereich, also auch für Reinigungskräfte, Techniker_innen, Küchenbeschäftigte usw. Eben für alle! Der Vorstand dieser Kliniken sollte dabei mit gutem Beispiel vorangehen und diese Zulage von sich aus zahlen.

Drei Tage Gelegenheit
Ver.di hat durch den Druck von mittlerweile etwa 80 Teamdelegierten und ca. 4.500 Unterzeichner_innen der Corona-Petition die Gesundheitssenatorin an den Verhandlungstisch gebracht. Dabei geht es neben Corona-Schutzmaßnahmen, Prämien oder Abschaffung der DRGs auch um mehr Personal und die Tarifbindung bei den Töchtern der Kliniken. Für die Gespräche wurden drei Termine vereinbart. Für die Senatorin drei Tage Gelegenheit endlich die Frechheit des tariflosen Zustands bei CFM und Co zu beenden. Aber eben nur drei Tage,  danach sollten wir alle Verhandlungen auch wieder mit ökonomischem Druck begleiten. Streik muss dann wieder unsere Forderungen nach TVöD und Mehr Personal durchsetzen.

Corona-Pakt reicht uns nicht
Frage an die Landes- und Bundesebene unserer Gewerkschaft ver.di: Ab welcher Lockerungsstufe werden wir unseren Streik an der CFM wieder aufnehmen? Die drei Termine bei der Gesundheitssenatorin werden bald gelaufen sein und dann wollen wir auch unseren Chefs mal wieder auf die Zehen steigen. Antwort gerne auch als Presserklärung.

Generalstreik des Pflegepersonals
Ok, nicht in Berlin, aber die isländischen Kolleg_innen zeigen: es geht!

Wo sind sie denn geblieben?
Hin und wieder wunderten sich Kolleg_innen, dass in den Zeiten von Corona deutlich weniger Sichtungen von Führungspersonal  auf unseren Fluren gemeldet wurden. Aber klar doch, in schweren Zeiten verzupfen sich selbst orangegelockte Präsidenten ab und an unter die Erde. Nur nicht zu lange wegbleiben, sonst fällt noch irgendwem auf, dass es eigentlich auch ganz gut ohne…

Die Schwarze Null heißt 2019: 113.000
113.000€ Überschuss hat die Charité letztes Jahr auf unserem Buckel erwirtschaftet. In jedem Jahr, in dem wir gestreikt haben, war es mehr. Also auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist ein Streik nicht zu vermeiden.

Da sind wir aber nicht so für
meinte sinngemäß die brandenburgische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Ellen Fährmann, nachdem sich Brandenburgs Gesundheitsministerin für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege ausgesprochen hat. Hätte uns Ellen jetzt noch eine ehrliche Begründung abgeliefert („Weil wir weiter viel zu wenig Personal mit Hungerlöhnen abspeisen und uns die Gewinne selber in die Taschen stopfen wollen.“), dann wär‘s ja gut und nicht weiter berichtenswert. Doch stattdessen schwurbelt sie was von Gleichmacherei und fehlender Finanzierung. Weil ihr die private Pflege aus reiner Menschenliebe betreibt, ist klar. Weil Euer Geschäftsmodell gar nicht auf Gewinnerzielung auf den Knochen der Mitarbeiter_innen beruht, natürlich. Und morgen, liebe Kinder, erzähle ich Euch ein anderes Märchen…

Auch das Kleingedruckte lesen
Das empfiehlt sich nicht nur bei Versicherungsverträgen. Da freut sich unsere Gewerkschaft verdi, dass die Zwickauer Bürgermeisterin das Thema Ausgliederung von Krankenhausbereichen von der Tagesordnung nahm. Ach schön, denkt sich der geneigte Zeitungsleser. Doch schaut er genauer hin, dann liest er „weitere Ausgliederungen“. Hä?? Die haben schon fast alles ausgegliedert! Eigentlich können die nur noch das Klo verpachten und die Ärzt_innen von einer Leihbude holen.

Was sollen wir mit den Krümeln – wir brauchen den Kuchen
So gut Prämien für die Pflege sein mögen – wir brauchen wirkliche Verbesserungen im Tarif – also vernünftige Bezahlung für unsere anständige Arbeit. Punkt.

TVÖD für alle!
Ver.di ist wohl nicht erfreut darüber, dass etliche Mitglieder sehr misstrauisch auf Wortmeldungen der Hauptamtlichen reagieren, die darauf hinweisen, dass ihnen unsere Forderung nach dem TVÖD an der CFM nicht mehr so wichtig zu sein scheint. Zumindest äußern sich engagierte Gewerkschaftler_innen in einem Offenen Brief an den Gewerkschaftsrat vom 01.05.2020 entsprechend. Nach dem Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten„ gehen wir davon aus, sie nur falsch verstanden zu haben und erinnern sie daran, dass sie unsere Interessen zu unterstützen haben. TVÖD für alle ist und bleibt die Forderung.

35h Woche – bei vollem Lohnausgleich!
Dies ist eine der Forderungen der Kolleg_innen an Wiener Krankenhäusern. Im Rahmen der Kampagne „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ (auch auf Facebook) fordern sie „Reale Verbesserungen statt Applaus“, gleiche und bessere Bezahlung, mehr Personal und vieles mehr. Am 22. Juni gibt es eine erste Kundgebung in Wien auf dem Heldenplatz nach dem Corona Lockdown. Weiter so!

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