G20… tausend Milliarden aus dem Fenster geworfen

Nachdem sie 20.000 Milliarden Dollar in der Krise
verpulvert haben, trafen sich Mitte November in
Seoul erneut die Chefs der großen Wirtschaftsmächte
G20, um die Währungsunordnung zu beenden…
wollte man uns jedenfalls glauben lassen.


Es kracht und knirscht…
das ist noch immer die Krise

Eine Woche vor dem Gipfel
sah sich die amerikanische
Notenbank zu einem neuen
Plan zur Rettung ihrer Wirtschaft
gezwungen. Für 600
Milliarden Dollar will die Notenbank
von Banken und
Finanzinstituten
US-Staatsanleihen
aufkaufen. Die Finanzinstitute
erhalten frisches
Geld – das Lebenselixier (nicht
nur) der amerikanischen Kapitalistenklasse.
Das ist eine
andere Art, die Notenpresse anzuschmeißen. Das
Spiel mit der eigenen Währung hinderte die USA jedoch
nicht, auf dem Gipfel gegenüber China den Vorwurf
der Währungsmanipulation zu erheben China
hält seine Währung
niedrig und stützt so die eigene
Exportindustrie. Ein „Währungskrieg“, wie Medien
behaupten? Sicher jedenfalls ein Gerangel zwischen
Geiern. Man kann darauf wetten, dass das Gerangel
zwischen großen Konzernen und ihren Staaten in der
Krise noch stärker wird.

Die deutsche Wirtschaft hat zwar offiziell die Krise
für beendet erklärt. Doch niemand mag darauf setzen,
dass die Party lange dauern wird. Die Banken haben
weiterhin jede Menge faule Papiere im Keller. Die Ende
2008 verstaatlichte HRE-Bank kippte im Oktober 173
Milliarden Euro Schrott in eine quasi staatliche Bad-
Bank ab, damit sie endlich wieder fit für den Finanzmarkt
ist. Die Exportwirtschaft boomt zwar dank Lohnkürzungen
und Stellenstreichungen. Doch allein 60%
der Exporte gehen in Staaten der EU. Und dort ist die
Schlange der Staaten, die hochverschuldet sind und
von Spekulationen schwer geschüttelt werden, lang.

Irland zog seit Jahren Unternehmen durch sehr
niedrige Steuern an. Man stellte das als ein Wunder
des Liberalismus dar. Aber nach dem Platzen der Immobilienblase
hat der Staat die Banken mit 10 Milliarden
gerettet und so die Wirtschaft des Landes an
den Rand des Abgrundes gebracht.
Die Spekulanten, die wie Heuschrecken über ein
Land nach dem anderen herfallen, haben sich nun
Irland ausgeguckt. Sie lassen die Gebühren für Versicherungen
gegen eine Pleite Irlands steigen. Das
hat zur Folge, dass Irland immer höhere Zinsen für
Staatsanleihen zahlen muss.
So können Banken an der
Situation auch noch extra
verdienen.

Seit Tagen erschüttert ein
Gerücht nach dem anderen
die Finanzwelt. Die europäischen
Vertreter sahen sich
gezwungen, den G20-Gipfel
kurz zu verlassen, um die
„Märkte“ mit ein paar Erklärungen
zu beruhigen. Nur
ein paar Tage später sprach
EU-Ratspräsident Van Rompuy schon davon, dass
die gesamte EU wegen der Eurokrise in Lebensgefahr
sei.

Die kapitalistische Wirtschaft spielt weiter verrückt.
Aber die Chefs der G20 wollten um keinen Preis der
Welt auch nur ein Stück die Spekulationen und die
Macht der großen Banken beschränken. Ganz im Gegenteil:
jeder Staat will den anderen den Rang ablaufen,
indem er mit der eigenen Währung spielt und seine
Unternehmen auf Kosten der anderen begünstigt.

Trotz Krise: die Profite
verleihen Flügel

Nicht dass die Unternehmen
in diesem Irrenhaus
keine Gewinne machen!
Deutschlands große börsennotierte
Unternehmen
machten in den ersten 9
Monaten dieses Jahres 73
Milliarden Euro Gewinn.
Das ist für die DAX 30
eine Steigerung von 73%
gegenüber dem Vorjahr.
Die Besitzer der 40 größeren französischen
Unternehmen jammern zwar
über das langsame Wachstum. Doch
die französischen CAC 40 werden 2010
mehr als 84 Milliarden Euro Profit machen,
90% mehr als 2009. Ganz zu
schweigen von den US-amerikanischen
Konzernen. Milliarden, die zum Teil in
den Taschen der Aktionäre landen werden.
Was die Arbeiterklasse angeht,
nun, alle Arbeiter wissen, wer für diese
Milliarden geschuftet hat…

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