Berlin: Gewalt gegen Frauen, weil sie Frauen sind

In Berlin wurden letzte Woche zwei Frauen von ihren ex-Lebenspartnern bei Messerattacken umgebracht. Zwei Femizide in einer Woche. Am Freitag wurde eine Frau von einem Mann ebenfalls mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt; die Hintergründe sind laut Presse noch unklar. Elf Frauen wurden in diesem Jahr in Berlin bereits ermordet, weil sie Frauen sind.

Die Berliner CDU-Justizsenatorin Badenberg sagte noch am Samstag zu den Gewalttaten: „Wir müssen endlich etwas gegen diese brutalen Morde von Männern an Frauen tun“. Und natürlich hat sie wie alle Politiker Forderungen parat: strenge Schutzmaßnahmen und elektronische Fußfesseln. Frauenrechtsvereine und Sozialarbeiter:innen beklagen aber schon seit Jahren die fehlenden Schutzmaßnahmen für Frauen vor gewalttätigen Männern. Es gibt viel zu wenige Frauenhäuser, vor allem viel zu wenige, in denen Frauen mit ihren Kindern kurzfristig Schutz finden könnten, Fraueneinrichtungen sind ständig kurz vor dem finanziellen Ende, bei der Polizei werden Anzeigen viel zu häufig nicht ernst genommen, Migrantinnen haben es nochmal schwerer. Es wäre leicht möglich, Frauen zu schützen. Aber wie überall im sozialen Bereich wird alles zusammengespart… die Konsequenzen können tödlich sein.

Auf verschiedenen Kundgebungen in Berlin wurden diese neuerlichen Femizide angeprangert.

2023 wurden in Deutschland 155 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet – alle zwei Tage eine! (2022 waren es 133 getötete Frauen).

12.931 Frauen wurden von ihrem (Ex-)Partner schwer oder gefährlich körperlich verletzt.

Mehr als die Hälfte alle Fälle von Mord und Totschlag fanden in Ehen statt.

Diese Gewalt gegen Frauen passiert in allen Schichten der Gesellschaft.

Für eine Frau in Deutschland ist das Risiko von Gewalt in einer Partnerschaft höher als auf einem Stadtfest.

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