Afghanistan: Frauen widersetzen sich den Taliban

Die Taliban-Regierung kündigte letzte Woche ein neues islamistisches Gesetz zur „Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ an. Das 114 Seiten umfassende „Tugend“-Gesetz hat in 35 Artikel eine Vielzahl von Verpflichtungen und Verboten insbesondere in Bezug auf die Kleidung und mit Verboten für Frauen. Frauen werden nicht nur noch strikteren Verhüllungsregeln unterworfen, sie sollen auch nicht mehr in der Öffentlichkeit sprechen und singen dürfen. Schon bisher gab es strenge Regeln, aber die Sittenpolizei bekommt jetzt stärkere Rechte, um alle die zu verfolgen, die sich (angeblich) nicht an die Regeln halten.

Als Reaktion auf das Sing- und Sprechverbot posteten Frauen im In- und Ausland in sozialen Netzwerken Videos von sich beim Singen mit Zeilen wie „Meine Stimme ist nicht verboten“ und „Nein zu den Taliban“ oder mit dem Slogan: „Keine Macht kann die Stimme und Gesichter der Frauen auslöschen“. In einem dieser Videos, das angeblich im Land selbst aufgenommen wurde, ist eine Frau zu sehen, die von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet ist und einen langen schwarzen Schleier über ihrem Gesicht trägt. Sie sagt: „Ihr habt mich zu Hause eingesperrt für das einzige Verbrechen, eine Frau zu sein“. Gruppen von Aktivistinnen haben Videos gepostet, in denen sie mit erhobener Faust zu sehen sind. Eine andere Gruppe singt: „Wir werden nicht in diesem Alptraum gefangen bleiben“. Und sie rufen: „Die Stimme einer Frau ist die Stimme der Gerechtigkeit“.

Einige Frauen weigern sich, sich dieser zu sexistischen Apartheid zu unterwerfen.

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