Kurzarbeit trotz Profiten

Mehr und mehr spüren die Arbeitenden die Krise im eigenen Portmonee. Nachdem Leiharbeiter und Befristete rausgeschmissen sind, geht es an die Festangestellten. Tausende finden sich zu Hause wieder… nein, kein Urlaub, sondern Kurzarbeit, so wie bei Siemens, beim Stahlriesen ArcelorMittal oder beim Reifenhersteller Continental.

Man sagt, dies sei ein „bewährtes Mittel zur Sicherung der Arbeitsplätze“. Doch schon in der Vergangenheit war dies nur ein Trick. Jetzt, wo ganze Branchen in schnellem Tempo ihre Zahlen nach unten korrigieren, wo eingestanden wird, das nächste Jahr werde weitere Schreckensnachrichten bringen, da kann Kurzarbeit erst recht nichts sichern.

Die Lohnkürzung ist sehr wohl sicher: bis zu 40 %, auch für Niedriglöhner und Leiharbeiter. Das reißt tiefe Löcher in die klammen Haushaltskassen. Viele werden auf die Jobcenter angewiesen sein, deren Willkür allzu bekannt ist.

Für die Unternehmen ist Kurzarbeit allerdings attraktiv. Es verpflichtet sie zu nichts. Sicherung der Arbeitsplätze? Ein Versprechen, von dem wir aus der Vergangenheit zu gut wissen, dass es doch nur gebrochen wird. Sie wollen sich nur ein Hintertürchen offen halten und die Belegschaften wieder heranzitieren, wenn es ihnen in den Kram passt. Bis dahin zahlt der Staat den Lohn.

Doch warum springt der Staat den Unternehmen zur Seite? Wer hilft denn den Arbeitern, wenn der Dispo mal wieder am Ende ist und Rechnungen unbezahlt bleiben? Mag sein, dass der Staat sich meldet… in Gestalt des Gerichtsvollziehers. Hilfen gibt es nur für die Unternehmen.

Aber es gibt doch weniger Arbeit, sagt man uns. Vielleicht. Doch würden wir in die Geschäftsbücher sehen, wäre klar, viele Kassen sind voll! Siemens hat in den letzten 4 Jahren 17,46 Mrd. € Gewinn gemacht, ArcelorMittal 32,85 und Continental 5,45. Damit sollen sie die Löhne zahlen. Für Arbeitsplatzabbau gibt es keinen Grund.
Die Einen halten Milliarden zurück und die Anderen schickt man zum Jobcenter. Das ist das Kalkül der Unternehmen und ihres Staates. Die Arbeiterklasse hat andere Interessen: 100 % Lohn und Verbot von Entlassungen!

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