Zum Tag der Wohnungslosen hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW), ein Zusammenschluss sozialer Träger, neue Zahlen veröffentlicht. Die Zahlen zeigen, wie sehr Wohnungsnot auch junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder trifft: Demnach sind etwa 16 Prozent der Menschen, die sich in Wohnungsnotfällen an Einrichtungen und Dienste freier Träger wenden, unter 25 Jahre alt. Fast 13 Prozent der akut Wohnungslosen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben die Nacht vor Hilfebeginn auf der Straße verbracht. Bei den unter 18-Jährigen sind es sogar 16 Prozent. Unter jungen Menschen in Wohnungsnot befinden sich zudem auffällig viele Frauen.
Wohnungslos zu sein, bedeutet nicht gleich, obdachlos zu sein. Aber das heißt, dass man keine eigene Wohnung hat, also keinen festen Rückzugsort zum Schlafen, Essen, Ausruhn, für seine Klamotten und um Freunde zu treffen. Das bedeutet, dass man zeitweise bei Kumpels oder Verwandten unterkommt, auf dem Sofa schläft oder sonstwo. Das schafft Abhängigkeiten und bedeutet für wohnungslose Menschen viel mehr Ausbeutung bis hin zu sexueller Ausbeutung.
Ein so reiches Land wie Deutschland bedeutet für immer mehr junge Leute eine Krise nach der anderen. Wie unfähig ist doch dieses kapitalistische Wirtschaftssystem.
Beitragsbild: Mietenprotest in Berlin am 1. Juni 2024