Irak: Massendemonstrationen und staatliche Morde

Seit dem 1. Oktober gibt es im Irak Massenproteste gegen die korrupte Regierung und das wirtschaftliche Elend. In diesem Land, das täglich Öl im Wert von 300 Mio. Dollar fördert, liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei gut 20%. Fast jeder vierte Mensch im Irak lebt in Armut. Gleichzeitig gilt das Land als eines der korruptesten der Welt. Auf die Demonstrationen hat die Regierung zuerst mit Gewalt geantwortet: bis zum 7.10. sind über hundert Menschen durch die Polizei getötet worden. Dann erst wurde versprochen neue Wohnungen zu bauen und Erwerbslose zu unterstützen. Aber die Bewegung will das ganze korrupte System loswerden, das seit dem US-Angriffskrieg 2003 im Irak herrscht. Seit damals ist es der Regierung und ihren Herren in den USA gelungen, die IrakerInnen gegeneinander auszuspielen: Sunnitische gegen schiitische Muslime oder Kurden gegen Araber – das Elend wurde jeweils der anderen Gruppe in die Schuhe geschoben. Jetzt demonstrieren vor allem junge Menschen jenseits von religiösen oder ethnischen Unterschieden für ein Ende der Korruption und ein Leben in Sicherheit und Würde. Das aber wird es nur ohne die vom Westen eingesetzte Regierung geben.

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