Film: Die freie Welt der Marktwirtschaft

„It’s a free world.“ Mit diesen Worten, die dem neuen Film von Ken Loach den Namen geben, rechtfertigt Angie ihren oft skrupellosen Egoismus. Die Hauptfigur des Films zieht eine Arbeitsagentur auf, die TagelöhnerInnen aus allen Teilen der Welt vermittelt. Man sieht den Umgang mit denjenigen ArbeiterInnen, die sich am wenigsten zur Wehr setzen können: MigrantInnen, insbesondere illegale, die bereit sind, jede noch so mies bezahlte Knochenarbeit anzunehmen. In dieser „freien Welt“ wird am Elend ordentlich verdient und das auch bei uns (oder in England) vor der Haustür.

Das originelle an dem Film: Angie ist keine übliche Unternehmerin aus besseren Kreisen. Die junge alleinerziehende Mutter wird selbst zu Beginn des Films arbeitslos. Sie will, koste es was es wolle, der Armut entkommen. Insofern ist es auch eine Geschichte über Aufstiegschancen im Kapitalismus – angeblich kann es ja jeder schaffen. Ken Loach zeigt, dass man dafür bereit sein muss, „über Leichen“ zu gehen, und selbst dann ist der Erfolg nicht sicher…

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