Der neue Karl Max…

Der neue Karl Max…

Karl Max Einhäupl hat endlich das Handtuch geworfen und seit ein paar Tagen ist sein Neuer im Amt: Heyo Kroemer. In einem MOPO Interview verrät er seine Pläne für die Charité. Als erstes möchte er mit den „Gesichtern“ und „handelnden Personen“ reden, um die Charité besser kennenzulernen. Wir haben jedoch das mulmige Gefühl, dass er damit weder die Pflegekräfte oder Ärzt_innen noch die Kolleg_innen der CFM, des Labors oder der anderen Töchter meint, die jeden Tag das Gesicht für die Patient_innen sind.

… findet die schwarze Null auch nicht schlecht
Auch zur schwarzen Null hat Heyo eine Meinung. Er sagt, dass „… ein finanzielles Plus keine Vorgabe als oberstes Unternehmensziel“ sein muss. Klingt eigentlich gut, oder? Doch wer die Charité als Unternehmen betrachtet, scheint die schwarze Null doch zu mögen. Und so lesen wir schon einen Satz später: „Wir werden uns deswegen intensiv bemühen, Defizite zu vermeiden“.

Deutschlands beliebteste Pflegeprofis
Unsere Kolleg_innen der 144i haben den Titel „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ für Berlin gewonnen. Heepe war bei der Preisverleihung und sagte: „Gemeinsam meistern wir die täglichen Herausforderungen und leisten professionelle Arbeit auf hohem Niveau“. Ähm, gemeinsam? Sollten wir nicht eher sagen: trotz ihrer Politik, Personalmangel und Schikanen versuchen wir unseren Patient_innen die beste Pflege zu bieten?

Grebe dreht frei

Frau A. Grebe ist Geschäftsführerin von Vivantes, welches dem Berliner Senat gehört. Vivantes ist also landeseigen und steht damit ja nun berechtigt im öffentlichen Interesse. Dieses Interesse nahm ein ehemaliger Betriebsrat nun zum Anlass, an konkreten Zahlen der Personalbesetzung festzustellen, dass selbst nach Vorgaben des Gesundheitsministeriums viele Stationen mit doppelt so viel Personal ausgestattet werden müssten. Skandal. Doch noch skandalöser ist, dass nun die Geschäftsführung von Vivantes ihm Verrat von Geschäftsgeheimnissen vorwirft und einen Maulkorb verpassen will. Nun wird diskutiert, ob die verwendeten Zahlen ein Geschäftsgeheimnis darstellen. Wir denken, in einem öffentlichen Betrieb kann es keine Geschäftsgeheimnisse geben.

Es riecht schon nach Beschiss

Denn der Deutsche Pflegerat, ver.di und die Deutsche Krankenhausgesellschaft haben Eckpunkte für die Entwicklung eines neuen Personalbemessungs-instrumentes erstellt.  Ende 2019 soll dieses dann dem Gesundheitsministerium vorgelegt werden. Und die Politik wird aufgefordert, dieses Instrument dann in den Gesetzesrang zu heben. Nun plötzlich diese Eile! Wenig Zeit für uns Betroffene das Ganze prüfend anzuschauen. Wie gesagt, das riecht doch nach… Die PPR als damaliges Bemessungsinstrument ergab in den 90ern einen zusätzlichen Bedarf von mehreren tausend Pflegekräften und die Politik sah sich gezwungen zu reagieren. Wie? Die PPR wurde aus dem Gesetzesstaus genommen und schon konnte die Personalbesetzung nicht mehr rechtlich durchgesetzt werden. Eine Blamage für die Politik. Die werden sie nicht noch einmal riskieren wollen und wohl schlechte Festlegungen treffen. Es stinkt halt doch schon um die Ecke.

Heepe gönnt uns gar nichts

Sie hat an einer Berliner Allianz gegen Leasing mitgewirkt mit dem Ziel: „den Wildwuchs im Personalleasing ein(zu)dämmen.“ Klar, mit Leasingkräften zu arbeiten ist nicht immer einfach, aber die Stoßrichtung unserer PD ist eine andere. Erreicht werden soll nämlich, dass die Kolleg_innen in den Leasingfirmen genauso mager verdienen wie wir Festangestellten und zum Beispiel alle Leasingschwestern im Drei-Schicht-System arbeiten müssen. Eine Vergünstigung, die den Eintritt in Leasingfirmen gerade für Pflegepersonal in der Elternschaft attraktiv macht.  Nicht unsere Arbeitsbedingungen will die PD verbessern, damit wir bleiben, sondern das Schlupfloch aus den auch von ihr zu verantwortenden miesen Bedingungen verschließen.

Zweierlei Deckel

Aus dieser Allianz heraus soll den Leasingfirmen eine Preisbindung aufgepresst werden, denn das Leihpersonal wird den Kliniken zu teuer. Wir sind nun wahrlich keine Verfechter einer Marktlogik, aber interessant finden wir schon, dass beim Mietendeckel der Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt und dabei so getan wird, als wären 8 Euro je Quadratmeter kalt(!) geradezu ein Geschenk.

Personalflut in der CFM?

Eigentlich freuen wir uns über jede neue Kollegin, die zusätzlich eingestellt wird und somit unsere Arbeitsbelastung verringert. Doch in einigen Bereichen, wie z.B. der Steri macht uns die Einstellungspraxis der CFM irgendwie auch misstrauisch. Ist dies Teil der Strategie der Geschäftsführung einem Streik zuvor zu kommen? Wir wissen es nicht. Aber je eher wir in den Streik kommen, umso weniger kann sich die CFM darauf vorbereiten. Am 17.09.2019 findet ab 11 Uhr die nächste Betriebsversammlung statt. Dort werden Gewerkschafts-sekretär als auch Geschäftsführung anwesend sein. Lasst uns doch da mal ordentlich pieken und bohren.

Schnackende Pharmariesen

Zwei Vertreter der Pharmariesen Bayer und Pfizer haben ein lockeres Sommerinterview gegeben und den Gesundheitsstandort Berlin gelobt. Sie sehen die Charité und Vivantes als „ein Fundament für Innovation, Wertschöpfung und Wachstum in Berlin und Brandenburg“. Dabei soll vor allem der Senat weiter investieren, um Talente nach Berlin zu holen, „redundante Bereiche auflösen“ (also die Breitenmedizin) und „Spitzenmedizin fördern“. Wir verstehen schon ganz gut, was die Herren da möchten: aus Steuermitteln einen Spitzenstandort aufbauen, super ausgebildetes Personal ankarren, am besten noch ein „paar“ Euro Subventionen an die Pharmariesen und die neuen Medikamente teuer verscherbeln. Spitzenmedizin mit Steuergeldern, Profite privat.

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