Rendevouz auf der Straße – Die Streiks gehen weiter!

Der Zugfunke – 20. Februar 2019 als pdf

Aus der Spur
Letztens ist beim Rangieren in Lichtenberg wiederein Zug entgleist. In der Ruhe liegt die Kraft,Kollegen. Aber Regio macht es uns auch nichteinfach: ständig Ablenkung, irgendwelcheÄnderungen kommen rein, man ist schon inGedanken bei der Planung, dann wird alles überden Haufen geworfen, es gibt Hektik, technisch läuftes nicht rund. Das ist die Verantwortung von Regio. Aber sowas fehlt natürlich bei der Liste der„Ursachen der Vorfälle“ auf den Aushängen.

Happy Mitarbeiterportal
Vorletztes Wochenende kamen ein paar mehr Krankmeldungen rein und schon fielen über 50 Zügebei Regio aus. Ausbilder und Teamleiter werdenimmer mehr eingeplant (wenn sie sich nichtwegducken können…). Aber im „Mitarbeiterportal“gibt es von den sogenannten Führungskräften nurErfolgsmeldungen. Überall nur noch fake accountsund Bots unterwegs…

Stress in der Familie
Fahrzeuge stehen in Lichtenberg rum, einfach weil Ersatzteile fehlen oder ein großer Defekt besteht oder was auch immer. Und solange noch gerechnetwird, ob sich die Reparatur für Regio Nordost nochlohnt für die nächsten zwei Jahre passiert auchnichts. Ja, in der (DB-)Familie wird knallhartgerechnet und sich nichts geschenkt, wenn dieBWLer das Sagen haben. Und so führen dieimaginären Mauern zwischen den DB-Bereichenstatt zu Besserem zu immer schlechterem Verkehr.

Arbeitszeitabrechnung – It ́s magic
Manchmal flattern bei der S-Bahn dreiAbrechnungen am selben Tag rein. Wer hat da nochDurchblick bei den Überstunden, Urlaubstagen?Woran liegt das? Verschiedene Geschäftsbereichebringen verschiedene Abrechnungssysteme und…verschiedene mathematische Gesetzmäßigkeiten?

Die Bande ist sich einig
Vor dem Streik der Kollegen der BVG hat dieGeschäftsführung der S-Bahn verkündet, es wirdmehr Züge geben…. Mehr Züge, damit der Streikkeine Wirkung hat! Damit die Löhne bei der BVG,die noch niedriger sind als bei der S-Bahn, die gleichschlechten Arbeitsbedingungen, die zu wenigenPausen und zu langen Arbeitszeiten dort bleiben?Sonst ist es mit Zügen schwer, aber wenn es umStreiks geht, halten die Streikbrecher in denGeschäftsetagen zusammen. Die BVGler wissen, dass wir solidarisch sind undihre Verärgerung verstehen. Lasst uns ihnen unsereSympathie bei jeder Gelegenheit auch zeigen. Dennwir müssen zusammenhalten, umso mehr, als dieGeschäftsführungen dicke miteinander sind.

Streik der Eisenbahner in Mali: 2 Monate, 7 Tote
Mahamadi Sissoko starb am 5. Februar. Er ist der siebte Gewerkschaftsvertreter malischer Eisenbahner, der infolge des Hungerstreiksgestorben ist. Die Privatisierung der Bahn war auch in Mali und Senegal ein Desaster. Der Streik begannschließlich am 18. Dezember, weil der Staat bereitsfür 9 Monate Lohn schuldete! Über 500 Eisenbahnerder Bamako-Dakar-Linie und ihre Familien sind trotzder kriminellen Gleichgültigkeit des malischen Staates weiterhin kämpferisch. Doch der Staat ist nur zur Nachzahlung für drei Monate bereit. Einabscheuliches Angebot angesichts der extremprekären Lage der Streikenden seit Monaten.

Gesundheit hat Vorrang!
Immer mehr Nächte mit durchfahrendem Nachtverkehr haben nur kurze Pausen. Da kannman in der Pause nicht mal richtig runterfahren, weil man nur auf die Uhr guckt. Aber so hat man keine Zeit müde zu werden… Nur, der Hammer kommt zum Feierabend. Solche Schichten sind abartig.

Die ewige Geschichte vom S-Bahn-Roulette
Letztens wurde in Adlershof eine Frau eingeklemmt,der Kinderwagen war aber schon draußen auf dem Bahnsteig und wurde vom anfahrenden Zugmitgeschleift. Dem Baby ist nichts passiert, zumGlück! Der Tf wurde auch von der Polizei entlastet. Und nun? Was ist die Lehre? Keine! Die S-Bahn bleibt dabei, dass ZAT-FM sicherer ist als eine örtliche Aufsicht. Dabei wurde das Gegenteil schonmehrmals bewiesen. Wieviel muss denn noch passieren, wie oft muss ein Tf denn noch ein Ermittlungsverfahren ertragen, bis die S-Bahn endlich reagiert?

Fernbeziehung
Auf die Forderung, dass Zugbegleiter zu zweit seinsollten weil es dann sicherer ist, hat die Geschäftsführung bei Regio reagiert. Bodycamssollen es richten. Aber eine Kamera macht noch keinen Kollegen.

Merkel gegen Trump?
Bei der Sicherheitskonferenz in München ging esvor allem ums Business: Merkel hat die Geschäfteder deutschen Autoindustrie in den USA verteidigt.Dieses Business hat aber mit unseren Interessennichts zu tun, und die deutschen Unternehmen imAusland benehmen sich sicher nicht besser als dieamerikanischen hierzulande! Die inszenierteEmpörung Merkels gegen die USA zielte auchdarauf ab zu verstecken, wie ähnlich auf beidenSeiten des Atlantiks die Ideen von „Sicherheit“ sind:die Bundeswehr unterstützt konkret und immer mehrdie Kriege der USA in Nah- und Mittelost (und dievon Frankreich in Afrika).Nicht in unserem Namen!

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