Grève und Huelga: Rentenstreiks auf spanisch und französisch

Dass die Erhöhung des Rentenalters mehr mit Profitsorgen
als mit der Geburtenrate zu tun hat, sieht man im geburtenstarken Frankreich. Trotz vieler Kinder will die Regierung auch dort den Renteneinstieg um zwei Jahre auf 62 Jahre verlängern. Die Argumente sind die gleichen wie bei uns: Es fehle Geld. Doch anders als der DGB bei uns rufen die Gewerkschaftsführungen
zu Protestdemonstrationen und am 7. September zu einem eintägigen Generalstreik auf.
Ähnlich in Spanien. Hier geht es nicht nur um eine Verschiebung des Renteneintritts von 65 auf 67 Jahre, sondern mit einer Neuberechnung der Renten soll auch die die Durchschnittsrente von 800 Euro um gut 2% gekürzt werden. Bereits im Februar haben die Gewerkschaften dagegen zu Großdemonstrationen aufgerufen.
Trotz aller Begeisterung über die im Vergleich zur deutschen Politik so hörbaren Proteste sind die Kämpfe aber noch nicht gewonnen. Auch in Frankreich haben Gewerkschaften eine lange Tradition der Sozialpartnerschaft.
Eintägige Streiks liefern Medienbilder, bauen aber noch keinen wirtschaftlichen Druck auf. Für die Zukunft der französischen Rente wird es darauf ankommen,
dass die Arbeitenden sich selbst organisieren und die Gewerkschaftsführungen so dazu zu bringen, die Streiks zu verlängern und auszuweiten bis die Regierung ihre Reform zurückzieht.

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