Gleiche Arbeit, gleiches Geld!

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Gleiche Arbeit, gleiches Geld!

Rund 100 landeseigene Unternehmen hat Berlin. Dazu gehören z.B. die CFM oder die BT im Öffentlichen Nahverkehr. Und obwohl in allen Töchtern die gleiche Arbeit geleistet wird wie in den Mutterkonzernen, gibt es hier zum Teil (noch) schlechtere Arbeitsbedingungen und Bezahlung. Dagegen hat sich eine Initiative gebildet von kämpferischen Kolleg_innen aus Berlin: „Outsourcing und Befristungen verbieten“. Die CPPZ und auch der Botanische Garten Berlin haben gezeigt, dass alles möglich ist!

Phantastereien

Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch daran: vor einigen Monaten wurde der Charité Abrechnungsbetrug über Institute, die gar nicht existieren, vorgeworfen. Und bis heute sind die Ungereimtheiten nicht geklärt! Neu ist jedoch nun, dass die Charité nur eine hochexquisite externe Anwaltskanzlei Anfragen zu dieser Problematik beantworten lässt. Scheint also doch ernster zu sein als gedacht, oder?

Düsseldorf macht’s vor

Nach langem Kampf haben die Kolleg_innen der drei Tochtergesellschaften am Uniklinikum Düsseldorf einen großen Erfolg gefeiert. Sie konnten einen Tarifvertrag erstreiken, der mit dem Tarifvertrag des Uniklinikums bezüglich Löhne und Arbeitsbedingungen vergleichbar ist, inklusive Weihnachtsgeld und Betriebsrente! Wir sehen also, nichts ist unmöglich!

Wie die Zeit vergeht…

Nun haben wir den TV Gesundheitsschutz schon eine ganze Weile und wenig hat sich geändert. Wäre es nicht langsam an der Zeit, klar Bilanz zu ziehen? Und wenn wir feststellen, dass nichts besser geworden ist, ihn auch zu kündigen? Und warum nicht gerade jetzt, wo ja auch die CFM offiziell wieder streiken darf?

Ein Schelm, der Arges dabei denkt

Mit einem Riesen–Medienrummel wurde Mitte Juli eine im Auftrag der Bertelsmannstiftung erarbeitete Studie zur „Verbesserung der Qualität der Gesundheitsversorgung“ durchs Dorf getrieben. Der erweckte Eindruck: seriöse Wissenschaftler_innen haben geforscht, man müsse fast 1000 Krankenhäuser schließen, und alles wird sich bessern. Seriös? Naja – nicht ganz. Wenn gemeldet wird, eine Tabakfirma hat eine Studie bezahlt, dass Rauchen gesund sei – da melden sich doch gleich berechtigte Zweifel. Oder wenn Verkehrsminister Scheuer behauptet, deutsche Autobauer betrügen nicht, dann weiß man doch gleich – pure Propaganda und Marketing. Seriös wäre also gewesen, darauf hinzuweisen, dass Brigitte Mohn so Wohl im Vorstand von Bertelsmann als auch bei den privaten Rhön-Kliniken sitzt. Damit im „Wachstumsmarkt Gesundheitswesen“ die Gewinne so richtig durch die Decke gehen, ist eine ganz wichtige Voraussetzung: Die Zerschlagung des vorhandenen öffentlichen Krankenhausnetzes. Bereits frühere Wortmeldungen von Jens Spahn lassen befürchten, dass er sich als Vollstrecker anbietet.

Erkenne dich selbst?

Na toll! Die Pflegedirektion bietet also neuerdings „kostenfreies Coaching“ an. Jetzt nicht falsch verstehen. So ein wenig Psychohilfe, wenn eine_r sich selbst im Wege steht, ist sicher nicht zu verachten. Doch was uns viel häufiger behindert in der Pflege, sind Mängel in der Arbeitsorganisation und den Arbeitsbedingungen. Vielleicht sollten wir da einfach mal der PD unsere Ratschläge anbieten. Ganz kostenfreies Coaching sozusagen.

Selbstanzeige?

Der Einhäupl hat kurz vor seinem heiß ersehnten Abtritt im Kurier darauf verwiesen, dass die Charité „nicht weiter auf Verschleiß gefahren werden darf“. Das meint er vor allem bzgl. der Bausubstanz, wir denken aber auch an das Personal, vor allem in den diversen Tochterfirmen. Der Herr hat vergessen, dass er selbst die Charité seit Jahren leitet und sie in einem ziemlich verschlissenen Zustand übergibt. Mangel an Pflegepersonal, Reinigungskräfte zu Altersarmutslöhnen oder überlastete Ärzt_innen hat er wohl aus seinem Gedächtnis und damit aus seiner Verantwortung gestrichen.

Ohne rot zu werden

In dem firmeneigenen Propagandablatt Kompakt stellte sich die PD mal wieder knallharten Fragen. Sie verkündete den Zuwachs von 360 Stellen. In welchem Zeitraum? Welche Ausbildungen haben diese Kolleg_innen? In welchen Bereichen sind sie eingesetzt? Viele Fragen könnte man stellen, doch der oder die Interviewer_in stellte keine Nachfrage. Vor Scham wurde auch gleich vergessen, den Namen unter dem Interview zu veröffentlichen. Hat die PD sich gar selbst die Fragen ausgedacht? Könnte gut sein, denn ihr Herzensanliegen der Flexibilisierung der Arbeitszeiten konnte sie so schön verpackt im Unterpunkt Work-Life-Balance für junge Kolleg_innen unterbringen. Mittels Arbeitszeitkonten will sie endlich fast uneingeschränkte Kontrolle über unsere Zeitplanung und damit über unser Privatleben erlangen.

Alles fürs Klima

Wer seine Work-Life-Balance verbessern will, findet  für den 20.09.2019 eine tolle Gelegenheit: Die Jugendlichen von FridaysForFuture rufen auf zum globalen Klimastreiktag. Auch wer nicht streiken kann, kann demonstrieren und einen netten Tag  auch mit der zukünftigen Generation von Kolleg_innen verbringen.  #AlleFürsKlima

Sommer, Sonne, Partylaune

Am 06.09.2019 haben die Charité und ihre Tochterfirmen uns alle zum Sommerfest „Zusammen ein Ganzes“ eingeladen. Getreu diesem Motto wird dort die sofortige Festanstellung aller Beschäftigten der Töchter in der Charité zu den Bedingungen des TVöD verkündet. Als Ausgleich für verlorenen Lohn in den letzten Jahren, natürlich mit Ausgleich der entgangenen Urlaubstage, wird der entsprechende Betrag nachgezahlt. Nicht zu glauben? Dann sollte jede, die bei der Party vor Ort ist, sehr laut nachfragen und das Ganze einfordern.

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