Coming home (at christmas?)

Vitamin C – 10. Januar 2019 als pdf

Coming home (at christmas?)

Nein, es geht nicht um das obige Weihnachtslied – auch wenn das Berliner Abgeordnetenhaus vor Weihnachten beschlossen hat, die Töchter sollen zur Charité und Vivantes zurückkehren. Erst einmal ab den 1.1. die CFM als 100%-Töchter. Bis 31.3. hat der Senat ein Konzept zur Eingliederung vorzulegen. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wissen wir – gesundes Misstrauen ist durchaus berechtigt. Schauen wir ihnen also genau auf die Finger, unter welchen Bedingungen sie sich das Heimkommen vorstellen – ob es vernünftige Tarife für alle gibt oder ob die „Töchter“ weiter in der Küche essen müssen. Und vor allem, wie lange das „Heimkommen“ denn dauern soll – wenn ihnen das Weihnachten 19 vorschwebt, sollten wir mal wieder die Streikwesten entstauben.

Gratis Gast-WLAN an der Charité

Also, im Prinzip, nur mit der Abdeckung gibt’s wohl noch ein paar kleine Probleme. Liebe Patient_innen, WLAN Kabel nicht vergessen…

Sprechen wir übers Geld

Landauf, landab singen die Kaufleute in den Klinik-Chefetagen das gleiche Lied. Kein Geld für vernünftige Bezahlung nach Tarif, kein Geld für ausreichend Personal… Doch bevor uns jetzt die Tränen kommen, schauen wir mal genauer hin – und siehe, da fanden sie doch noch Geld in der Schatulle, um Streikbrecher_innen Prämien anzubieten. Bis zu 590€ pro Person bei der CPPZ im Dezember. Und in Cottbus boten sie 30€ für Streikbruch. Egal, her mit der Kohle für alle, vernünftige Bezahlung für vernünftige Arbeit und nicht nur für Streikbruch. Die Cottbusser Klinikleitung verstieg sich stattdessen zu der Erklärung, der Streik sei „unverhältnismäßig“, weil die Forderungen „derart weit von unseren Vorstellungen entfernt, dass man in Verhandlungen kaum zu einer Lösung kommt“. Bäh, da können wir ja wirklich nur brechen – allerdings nicht den Streik, denn der war offenbar nötig.

SOS

Die Charité schon wieder in der Pole-Position: im Dezember überreichte Gesundheitssenatorin Dilek Kolat DAS erste Notfall-OP-Set an die Charité für den Katastrophenfall. Was so neuartig und toll daran sein soll, weiß leider keiner – außer vielleicht die Entwickler_innen dieses ominösen Siebes. Wie groß soll das Sieb sein, das mehrere Schwerverletze versorgen soll? Müssen dann
zwei Pfleger_innen das Sieb in den OP tragen? Erinnert sich der Arzt nach Jahren der Nicht-Verwendung, was da drin war?

Charité und Vivantes – zusammen.

Der Regierende Bürgermeister Berlins fordert eine bessere Zusammenarbeit der Charité und Vivantes in den nächsten Jahren. Sein geplantes Ziel dabei ist vor allem – Kosten sparen – und natürlich ein bisschen die Patientenversorgung verbessern. Und wenn Herr Müller schon unsere Zusammenarbeit fordert, warum dann auch nicht gemeinsam streiken? Oder Aktionen zusammen mit den baldigen 100%igen Töchtern CFM und VSG durchführen? Mit dieser gemeinsamen Kampfkraft könnte sicherlich viel erreicht werden.

Wir geben bekannt:

Unser kleines Reich wird neu aufgeteilt. Die Verwaltungen der Centren werden neu besetzt und drei der bei uns in Ungnade gefallenen bisherigen Centrumsleitungen „wenden sich neuen beruflichen Herausforderungen zu“! So in etwa drückt die PD es aus. Ob man den drei Centrumsleitungen eine Träne nachweinen muss, entscheide jede für sich. Der PD sei ans Herz gelegt, sich
recht bald auch einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Zum Beispiel als Pflegemagd, recht patientennah.

Weihnachtsmärchen?

Im Rahmen des Lichterfestes wurden die anwesenden Kinder durch den vorlesenden Vorstand mit Kindergeschichten auf das Leben vorbereitet. Dabei wurde auch an der Mär von der  familienfreundlichen Charité weitergesponnen. Bedankt wurde sich besonders bei der kaufmännischen und medizinischen Leitung des CC17. Langweilig. Dagegen dürfen die Kinder der Frankfurter Rotkreuz-„Schwestern“ wirklich wieder daran glauben, dass ein Zertifikat berufundfamilie dazu dient, ihnen mehr Zeit mit den Eltern zu geben. Dort gilt ab sofort die 35  Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Viel besser als Weihnachtsmärchen und ausbaufähig.

Stelle frei

Hört, Hört! Der Fachkräftemangel hat sich in der Alten- und Krankenpflege 2018 erneut erhöht: 40.000 Stellen waren unbesetzt, davon fast 16.000 in der Krankenpflege. Auch bei den  Ärzt_innen sieht es nicht besser aus – hier waren im vergangenen Jahr ca. 5.000 Stellen offen. Dank den Streiks an der Charité und vielen anderen Krankenhäusern wurde der Pflegenotstand endlich wieder ein Thema der Politik, doch der Kampf hört hier nicht auf. Wieso nicht auch eine 35h Woche bei vollem Lohnausgleich fordern wie in Frankfurt? Dies würde jedenfalls den Beruf ein ganzes Stück attraktiver machen…

Gesucht

Die PD sucht dringend akademisches Pflegepersonal. Was ihr da vorschwebt kurz am Beispiel einer Ausschreibung für das Core-Team Delirmanagement: Ausbildung GuK, abgeschlossenes Bachelorstudium und Fachweiterbildung. Bewerbende sollen also bereits eine mehr als 6-jährige Ausbildung hinter sich gebracht und auch diverse Berufserfahrungen gesammelt haben. Schade nur, dass wir noch immer nicht wissen, ob die PD mittlerweile eiB.Sc. hinter ihrem Namen eintragen darf. Aber auch egal.

Und zu guter Letzt:
Ein gesundes Neues mit ausreichend Vitamin C! 🙂

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