Der 1. Mai – Ein Exportschlager der Arbeitenden aus den USA

In der ganzen Welt feiern und demonstrieren Arbeitende am 1. Mai. Alles begann in den 1880er Jahren in den USA. Der Tag ist ein bisschen in die Jahre gekommen, aber es wäre völlig falsch, ihn in den Archiven abzulegen. Jedes Jahr strömen weltweit Hunderttausende aus der Arbeiterklasse auf die Straßen: jung oder alt, egal welchen Geschlechts und egal welcher Herkunft.

Und wenn dieses Miststück Corona zu einem gut war, dann um uns allen vor Augen zu führen, dass die Bevölkerungen weltweit eng miteinander verbunden sind und uns viel mehr verbindet als trennt. Der 1. Mai ist eine der Gelegenheiten, wo das sicht­bar wird und die zentralen Forderungen der Arbeitenden hörbar sind.

Ein kämpferischer Ursprung…

Ende des 19. Jahrhunderts spitzten sich die Kämpfe der Arbeiter:innen um Verbesserung der Arbeitsbedingungen immer weiter zu, die Rufe nach einer sozialistischen Gesellschaft wurden lauter. 1884 beschloss ein amerikanischer Gewerkschaftskongress den Kampf um den 8-Stunden-Tag. Unter dem Slogan „Eight hours for work, eight hours for rest and eight hours for what you will” (8 Stunden arbeiten, 8 Stunden schlafen, 8 Stunden für was du willst … schon damals waren die langen Schichten ein Thema!) streikten am 1. Mai 1886 Zehntausende in Chicago und anderen Städten. In den Folgetagen legten Hunderttausende in den USA die Arbeit nieder. In Chicago führte Polizeirepression gegen die Streikenden zu mehreren Hundert Todesopfern. Doch in einigen Bereichen konnte der 8-Stunden-Tag erkämpft werden. Drei Jahre später beschloss der Internationale Arbeiterkongress 1889, auf dem auch die „Zweite Internationale“ aller sozialistischen Parteien gegründet wurde, den Tag jährlich als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ zu begehen. Das war die Geburt des „Ersten Mai“.

Heute: take back 1. Mai!

Das Corona-Jahr hat die schon vorher bestehenden Ungerechtigkeiten verstärkt. Während die sehr großen Unternehmen in Deutschland Hunderttausende in Kurzarbeit schickten, Löhne kürzten, „Nullrunden“ erpressten und massenhaft Stellen zusammenstreichen, haben sie gleichzeitig die Gewinne gehalten oder sogar gesteigert. Daimler ist damit gerade besonders negativ aufgefallen. Aber dies Unternehmen ist keine Ausnahme. Mit der Erpressung, man solle froh sein, in diesen „Krisenzeiten“ doch wenigstens einen Arbeitsplatz zu haben, drehen sie ordentlich an der Spirale der Verschlechterungen. Am unteren Ende explodiert währenddessen die Zahl der Langzeitarbeitslosen und Hartz-IV-Empfänger:innen. Die Kassen der Arbeitslosenversicherung haben die Unternehmen durch die massenhafte Kurzarbeit geplündert.

Der Staat verschuldet sich – für die Konzerne

Im Corona-Jahr haben es die Großkonzerne geschafft, am meisten von staatlichen Hilfen zu profitieren und selbst am wenigsten zu bezahlen. In der Welt gab es noch nie so viele Milliardäre mit so vielen Billionen an Vermögen wie heute. Falls jemand auf der Suche nach großen Vermögen sein sollte, die man für die Krise anzapfen könnte, dann hilft ein Blick auf die 136 Milliardäre in Deutschland mit ihren 626 Milliarden Dollar …

Die Arbeitenden, Arbeitslosen, die vielen Selbständigen, deren Geschäft zusammengebrochen ist, sollen stattdessen diejenigen sein, die für die ganze Misere zahlen. Aber wer will das schon? Auch wenn die Wirtschaftsvertreter gut organisiert sind und immer arroganter ihre Forderungen vortragen und durchdrücken, auch die Arbeiter:innenklasse kann kämpfen und sich wehren. Wir haben das bei vielen lokalen Aktionen und Warnstreiks gesehen.

Heraus zum 1. Mai!

Die Bande an der Spitze der großen Konzerne, die Großaktionär:innen und ihre Bediensteten in der Politik sollen spüren, dass die Arbeitenden die Wirtschaft am Laufen halten und im Griff haben … wenn sie es wollen.

Der 1. Mai ist eine Gelegenheit, gemeinsam unsere Forderungen auf den Tisch zu packen: Sollen die Unternehmen und Großaktionär:innen die Kosten der Krise bezahlen! Der Öffentliche Dienst muss dringend ausgebaut und es muss eingestellt werden! Privatisierungen müssen ein Ende haben! Gegen Stellenabbau und für die Verteidigung aller Arbeitsplätze! Für höhere Löhne!

Und endlich eine App, mit der man Corona abschaffen kann (Zwinkersmiley) …

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