CFM – Niedriglohn und Inflation

CFM – Niedriglohn und Inflation
Der Reallohnverlust schreitet dank Inflation ungehindert voran, auch bei uns an der CFM – doch weder Senat noch die Chefs interessieren sich dafür. Unser Tarifvertrag mit einer Laufzeit bis 2024 sieht solch einen riesigen Inflationsausgleich nicht vor und somit werden viele Kolleg:innen wieder in den Niedriglohnsektor zurück geworfen. ABER: Wir haben nicht 15 Jahre für Armut gekämpft! Am 12.11.2022 haben wir schon eine erste Chance unseren Frust zu zeigen – auf der umverteilen-Demo (www.umverteilen.jetzt), 13 Uhr, Alexanderplatz.

Ganz geschickt eingefädelt?
Lebensphasenkonten – derzeitiger Status: Es ist kompliziert Auf jeden Fall muss das Konto erst mal fünf Jahre laufen, und dann schaun mer mal, dann sehn mer schon. Klingt irgendwie nach einer abgefahrenen Idee, das Personal so bei der Stange zu halten, oder?

Hokus-Focus-Fidibus
Laut dem Magazin Focus ist die Charité so eine Art Bayern München des Gesundheitswesens. Elf Mal in Folge Deutscher Meister in der Krankenhausliga, da staunste. Hauptsache das stellt sich nicht hinterher als ein ähnliches Windei heraus wie das Auto des Jahres beim ADAC damals … na, na, nicht immer gleich so misstrauisch.

Karl L. geht ab wie ein Zäpfchen
Seit der Herr Minister ganz allein dem Putin per Twitter den Krieg erklärt hatte, wird er offensichtlich täglich militanter und sprudelt über vor Ideen, dass einem angst und bange werden kann. Im Oktober drohte er jetzt die „größte Krankenhausreform seit 20 Jahren“ an. Die Lösung für das Personalproblem: Möglichst viel ambulant behandeln – dann fallen die Nachtdienste weg und schon klappt es wieder mit dem Dienstplan. Offenbar schwebt dem Minister ein Umbau der Krankenhäuser in Feldlazarette vor. Während vorn der Nächste in den OP gerollt wird, drücken hinten die Sanitäter die Trage mit der frisch
Operierten den Angehörigen in die zitternden Hände … Kann nicht mal einer dem Karl Lauterbach eine Uniform als Generalstabsarzt spendieren, vielleicht wird er dann etwas ruhiger.

Aber bitte mit Sana
Mit diesem Slogan werben die Sana-Kliniken (Krankenhauskonzern mehrerer Krankenkassen). Der Geschäftsbericht 2021 klingt ebenfalls sahnig – 3 Mrd € Umsatz, 67 Mio € Gewinn. Nur wenn es um die Bezahlung der Mitarbeiter:innen geht, dann ist es wie überall – plötzlich kommt Magermilch ins Spiel. Das Angebot des Konzerns in der aktuellen Tarifrunde ist lächerlich – vier Prozent ab 2024. Die Antwort der Kolleg:innen in Lichtenberg ist klar – Warnstreik vom 8. bis 10.11., dann schaun mer mal …

Fehl-Service
Ganz oben auf der Hitliste der Meldungen im Intranet der Charité könnte 2022 die Mitteilung landen: Snack Corner im CVK bleibt geschlossen.“ Wie oft standen wir wohl vor dem heruntergelassenen Rollo. Ganz Tochter der Charité versuchen offensichtlich auch die CFM-Oberen ihr Serviceangebot mit einem möglichst minimalen Personaleinsatz aufrecht zu erhalten. Da aber auch Beschäftigte im Facility-Management gelegentlich erkranken blieb so manch Kaffeebecher leer und viele Toasts ungegessen.

Von der Pflege lernen
Was wird an der Charité nicht alles geredet von Wertschätzung und Höchstleistungen. Doch im wahren
Klinikleben ist davon nicht viel zu spüren. Auch nach Monaten der Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund weigert sich die Charité noch immer, den Forderungen der Ärzt:innen nach Lohnerhöhung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen nachzukommen. Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Ärzteschaft: Ein Warnstreiktag scheint nicht zu reichen.

Wird es wieder gut?
Seit Jahren funken die Beschäftigten der Kinderkliniken SOS. Sie benötigen dringend mehr Personal, Ärzt:innen wie Pflegekräfte. Doch statt hier aufzustocken wurden Kliniken zusammengelegt, Betten reduziert oder sogar ganze Abteilungen geschlossen. Lohnte sich ja nicht so recht in der DRG-Abrechnung. Doch auch für den verbliebenen Rest reicht das Personal nicht aus. So kann man aus NRW erfahren, dass dort nur ein Drittel der ITSBetten in den Kinderkliniken belegt werden kann. Wegen Personalmangel. An der Charité begegnet man nun ganz offensiv dem Problem: Kinder über 16 Jahren sollen künftig in der Rettungsstelle für Erwachsene aufgenommen werden. Dazu noch ein wenig was von
Digitalisierung erzählt … wird schon alles gut.

500 Euro
Das ist unsere Mindestforderung in der anstehenden Lohnrunde, die ab Januar 2023 mit Verhandlungen der Gewerkschaft ver.di mit dem Arbeitgeberverband VKA beginnt. Doch zu Verhandeln gibt es aus unserer Sicht nicht viel, denn die Inflation oder genauer gesagt die Preiserhöhungen für Lebensmittel, Energie, Wohnen usw. lassen es nicht zu, uns mit weniger als diesen 500 Euro Erhöhung der monatlichen Tabellenentgelte im TVÖD zufrieden zu geben. Die Chefs werden uns wortreich erklären, dass diese Forderung nicht angemessen, nicht erfüllbar ist, werden uns mit Einmalzahlungen zufriedenstellen wollen, werden drohen und toben. Was bleibt uns da? Durchsetzen.

Willkommen Frankfurt
Nun haben auch die Kolleg:innen an der Uni-Klinik in Frankfurt einen Entastungstarifvertrag urchgesetzt. Auch ihnen wurde der nicht geschenkt. Und wieder loben die Chefs den Tarifvertrag als Ausdruck ihrer Mitarbeiterorientierung und wollen mit ihm neues Personal anlocken. Doch es sind mittlerweile 23 Kliniken, die sich mit den von uns erkämpften Tarifverträgen schmücken und gegenseitig das Personal abluchsen wollen. Da werden die Kaufleute der Kliniken sich noch etwas mehr überlegen und ein paar Schippen drauflegen müssen. Ein kleiner Rat von uns: 500 Euro.

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