Wir sind unteilbar… gegen Regierung und Konzerne

Der Zugfunke – 25. oktober 2018 als pdf

Maßnahmenvorschlag

Meldestelle Schöneweide soll im Dezember schließen. Wohin geht‘s dann? Das kleine Ding Treptower Park reicht nicht für alle, auch wenn dieToiletten für zwischendurch ein Segen sind. Wenn schon umgebaut werden muss, dann bitte was helles freundliches, warum nicht gleich so gemütlich wie in den obersten Etagen Potsdamer Platz oder wie im Silbertower in Frankfurt. Was gut für die sogenannten Führungsleute ist, ist uns gerade gut genug.

Die Zeiten ändern sich

Waren nicht Fußballspiele waren früher mal mit das Schlimmste, was einem während eines Dienstes passieren konnte? Heute nicht mehr. Kein gutes Zeichen, wenn der tägliche Betrieb zum Stressfaktor Nummer eins geworden ist.

Mein Urlaub gehört mir

Die Urlaube sind bei der S-Bahn eingetaktet, heißt es. Aber wir wissen nicht alle, was tatsächlich an Urlaub verplant wurde. Angeblich hängt jetzt alles am Betriebsrat.
Erst packt die Geschäftsführung ihren Horrorvor­schlag für die Urlaubsplanung mit festen Urlaubs­fenstern auf den Tisch, und als sie damit (natürlich) nicht durchkommt, sollen wir über eine abgespeckte Version, welche Gruppe Vorrang hat, erleichtert sein. Aber wenn überall Leute feh­len, dann bleiben einfach Kollegen mit den Wün­schen auf der Strecke. Egal, welche schlauen Regeln man in die Betriebsvereinbarung schreibt.
Wir brauchen Urlaub, und zwar dann, wenn wir ihn wollen! Unser Urlaub ist mit uns zu vereinbaren, sonst gibt’s früher oder später Streit. Soll die S-Bahn endlich ausbilden und einstellen.

Auf kurze Sicht

Immer wieder lehnt die S-Bahn Teilzeitanträge ab, teils sogar ohne Angabe von Gründen. Dass so viele Kollegen zur Erleichterung der Arbeit Teilzeit beantragen, ist schon ein Zeichen. Die S-Bahn könnte darüber froh sein, dass wir Teilzeit nehmen und auf Geld verzichten, statt immer wieder krank zu machen. Statt aber die Ursache für die vielen Teilzeitanträge zu beseitigen, werden sie lieber abgelehnt. Wäre nicht erstaunlich, wenn sich solche Kurzsichtigkeit schnell rächen würde.

Eine Erfindung, um Widerstand abzuwürgen

Der DGB und der Arbeitgeberverband feiern ein Abkommen vom November 1918, das unter an­derem die Gewerkschaften als berufene Vertreter der Arbeiterschaft anerkennt. Champagner mit den Vertretern der deutschen Wirtschaft auf „100 Jahre Sozialpartnerschaft“. Uhhh…
Die Unternehmen waren vor 100 Jahren zu einigen Zugeständnissen bereit, die sie bis dahin immer abgelehnt hatten. Nun hatten sie Schiss vor den stürmischen revolutionären Arbeitern, die von sozialistischen Ideen infiziert waren.

Seitdem haben viele Betriebsratsmitglieder und Gewerkschaftsverantwortliche in Unternehmen und Institutionen ihren Platz gefunden. Aber wie viele Rückschritte wurden unter dem Mäntelchen der „Sozialpartnerschaft“ verhandelt?

Den Aufstand der Arbeiterklasse 1918 feiern wir gerne. Das hat aber mit der Sozialpartnerschaft nichts zu tun, die als Idee geschaffen wurde, um die Unversöhnlichkeit der Interessen der reichsten 1% mit unseren Interessen zu verstecken.

Über diejenigen, für die die Steuern keine Belastungen sind

Journalisten vom Recherchezentrum CORRECTIV haben enthüllt, dass mit Hilfe großer Banken, wie der Deutschen Bank, Superreiche nicht nur vor der Steuer mit ihrer Kohle nach Panama flüchten, sondern der Staatskasse auch noch Milliarden geklaut haben. Und zwar viel mehr, als bisher vermutet.

Das unter dem Namen „Cum-Ex“ bekannt gewor­dene Business beruht auf der Idee, sich vom Staat nie gezahlte Steuern „erstatten“ zu lassen für abgekarterte Geschäfte, die keinen anderen Sinn haben… als sich Geld vom Staat auszahlen zu lassen. So wurden nach Berechnungen von Experten zwischen 2001 und 2016 in Deutsch­land 31 Milliarden € und in Europa bis 55 Milliarden € an Staatsgeldern ausgezahlt!

Sollten diese öffentlichen Gelder nicht an den Staat zurück gezahlt werden?
Niemand spricht davon. Aber solange die Kapitalisten ihre Geschäfte verstecken dürfen, wird eine solche Betrügerei kein Ende nehmen.

Lieber Wettbewerb, geheiligt sei dein Name…

Die Berliner Zeitung berichtet, dass der Senat jetzt mit der Ausschreibung der restlichen Linien loslegen will. Um die Investoren anzulocken, wird das Land Berlin die Züge kaufen. 2,4 Milliarden Euro sind dafür geplant! Außerdem können sich Investoren auf zwei Ausschreibungsmodelle bewerben. Bei einer solchen Verheißung könnten sich doch Interessenten finden, die sich ein sicheres Geschäft versprechen.
Die SPD hat schon versprochen, dass auf jeden Fall auf die Rechte der Beschäftigten geachtet werde. Klar, das dezent drohende Knurren der Politiker, wenn sie vor der DB, Transdev oder Abellio stehen, können wir uns gut vorstellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert