Wie die Energiekonzerne die Krise der steigenden Lebenshaltungskosten anheizen

Die Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory hat untersucht, wie die fossilen Industriekonzerne den Ukraine-Krieg in eine Gelegenheit für zusätzliche Gewinne und weitere Bindung an Erdgas verwandeln.

In ihrer Studie zeigen sie auf, dass „die vier europäischen Öl- und Gaskonzerne Shell, TotalEnergies, Eni und Repsol von Januar bis September dieses Jahres 78 Milliarden Euro Gewinn gemacht haben; dass es mehr als 100 Treffen zwischen der fossilen Brennstoffindustrie und führenden Vertretern der Europäischen Kommission seit Februar gegeben hat – das ist eines jeden zweiten Tag; die deutsche Kommissionspräsidentin von der Leyen traf sich mehrmals mit Vorstandsvorsitzenden der Öl- und Gasindustrie, als sie die energiepolitische Antwort der EU auf die Ukraine-Krise formulierte. Dabei wurde sie vor „Spielereien“ mit dem Markt und Preisobergrenzen gewarnt und darüber beraten, welche Maßnahmen „machbar“ seien; Die eventuelle EU-„Steuer auf „Übergewinne“ der Öl- und Gaskonzerne – umgetauft als „Solidaritätsbeitrag“ – sieht immer mehr nach einer symbolischen Maßnahme voller Schlupflöcher aus, die nicht die angekündigten Milliarden Euro einbringen wird; Darüber hinaus hat die Branche erfolgreich Lobbyarbeit für eine massive öffentliche Förderung neuer Gasinfrastrukturen und gasbasierter Technologieentwicklungen betrieben: ENTSO-G schlägt 300 neue Gasprojekte in den nächsten zehn Jahren vor, um auf die anhaltende „Notlage“ zu reagieren, die sowohl die Gewinne als auch die Energierechnungen der Bürger in die Höhe treiben wird. Auf Ersuchen der Industrie hat die EU eine „Beratungsgruppe der Energieplattform für die Industrie“ eingerichtet, die sich ausschließlich aus den großen europäischen Öl- und Gasunternehmen zusammensetzt und den Auftrag hat, die Pläne der Kommission zum Ausstieg aus dem russischen Gas effektiv mit zu verwalten.“

Solange diese Konzerne weiterhin das Sagen haben, steht die Rettung unseres Planeten vor einer Klimakatastrophe auf einem anderen Stern…

Die Studie ist hier: https://corporateeurope.org/en/2022/10/fuelling-cost-living-crisis#

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