Auf dass alles eine gute Verwendung bekommt
Das Glaswerk ist endgültig zu. Wie das Gebäude am besten weiter genutzt werden kann, ist eine schwierige Frage. Eine Badeanstalt?
Und da es bestimmt noch ein Heizgerät gibt: dazu eine Sauna!
Wer hat noch nicht die Umfrage ausgefüllt?
Vor einem Monat hat die IG Metall einen „Forderungscheck“ angefangen: die Tarifrunde läuft schon!
Mit der Inflation ist das Problem tatsächlich drastisch. Gut dass die Zielsetzung der Tarifrunde öffentlich unter uns diskutiert wird. Das kann nur die Kräfte von denen bündeln, die sich nicht alles gefallen lassen wollen. Die Forderungen werden von der IG Metall am Ende des Monats veröffentlicht werden.
Warte mal, Genosse!
Kaum ist der Forderungscheck in den Betrieben verteilt, hat der IG-Metall-Chef Hofmann schon seine persönliche Einschätzung der Tarifforderungen in der Presse veröffentlicht. Weiß er schon, was wir denken?
Wie dem auch sei: er stellt sich ein Plus von „mehr als sechs Prozent“ vor. Aber waaarte mal: über zwei Jahre!
Die Inflation liegt zur Zeit – laut eigener Zahlen der Bundesrepublik – bei 7,9% bezogen auf ein Jahr! 6% mit Laufzeit zwei Jahre – wie Hofmann es veröffentlicht hat – das ist weniger als die Hälfte einer Lohnerhöhung, mit der wir wenigstens die Kaufkraft erhalten würden. Eine Lohnerhöhung sieht anders aus.
Inflation +x%
Eine Lohnsteigerung, die lediglich die Inflation ausgleicht, hat noch nicht den Namen „Erhöhung“ verdient. Nur was über der Inflation liegt, kann man als „Erhöhung“ bezeichnen.
Also mehr als 7,9% und ein Jahr Laufzeit des Tarifvertrages? Ja, zum Beispiel…!
Die blöde Argumentation der Ausbeuter
Zwei trügerische „wirtschaftliche“ Behauptungen der Arbeitgeber müssen hier zerlegt werden.
– Zum einen drohen Arbeitgeber mit Stellenabbau; die Beschäftigten seien zu teuer. Die Erpressung lautet also: je billiger dein Lohn, umso sicherer deine Stelle. So ein Blödsinn verdient nur eine Antwort: Sicherung der Beschäftigung UND Erhöhung der Einkommen: wir wollen beides!
– Der Arbeitgeber möchte uns auch während einer Tarifrunde mit der Frage einwickeln: wollt ihr eher mehr freie Zeit oder mehr Geld?
So gestellt sieht die Frage gut aus: wir müssen uns nur zwischen zwei guten Dingen entscheiden. Was der Arbeitgeber dabei aber versucht, ist folgendes: diejenigen, die mehr Geld wollen, sollen mehr arbeiten, und diejenigen, die mehr freie Zeit wollen, sollen auf eine Lohnerhöhung verzichten. Er will also nicht nur zwischen uns einen Keil treiben, sondern auch beide Gruppen von Kolleg:innen zum Verzicht drängen. Auch da müssen wir klar entgegensetzen: Zeit oder Geld, das ist nicht entweder oder! Arbeitszeitverkürzung (ohne Lohnverlust) und dicke Lohnerhöhung, wir wollen beides!
Sind wir genug Mitglieder?
Jetzt – weil die Tarifrunde anfängt – sollen wir mehr Mitglieder werden: sicher, und nicht nur erst jetzt! Wir müssen immer mehr werden!
Die Menge an Leuten, die die Nase voll hat, ist groß genug. Wenn wir konsequent massiv (nicht ein Betrieb nach dem anderen) streiken, dann werden sich viele weiter anschließen. Wie oft aber hat die IG Metall entschieden, einen Streik abzubrechen, nur weil eine karge Hälfe der Forderungen erfüllt wurde?
Wenn ein paar Streiks soweit gehen, bis der Arbeitgeber einknickt, dann werden wir sicher mehr werden!
Jetzt einstellen!
Zusätzlich zu Leiharbeiter:innen gibt es Kolleg:innen, die 3, 4 oder fünf Jahre lang befristete Verträge bekommen. Auf der anderen Seite fühlen sich alte Kolleg:innen gedrängt, den Laden zu verlassen. Feste Stellen für alle fordern, das ist die Lösung für alle!
Es kann nicht besser gehen!
… für die kapitalistische Klasse! Laut Schätzung der Beratungsgesellschaft Capgemini kletterte das Gesamtvermögen der Dollar-Millionäre in Deutschland im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent auf rund 6,3 Billionen Dollar. Vor allem dank gestiegener Aktienkurse…
Viel Erfolg ihnen!
3.000 Stahlarbeiter:innen haben sich diese und vergangene Woche an den Warnstreiks in Ostdeutschland beteiligt. Die Unternehmen versuchen mit einer Einmalzahlung zu tricksen, aber die Kolleg:innen streiken weiter. Nur schade, dass Stahl- und Metallindustrie nicht zusammen streiken!