Frankreich: 1. Mai… 4. Mai… 9. Mai… Alle zusammen mit gelben und roten Westen !

Eine Übersetzung aus dem Französischen unserer Gruppe L‘ Ètincelle:


Armer Macron ! Sein groβes Blabla ist verpufft. Aber nicht nur. Jeden Samstag sind die Straβen immer wieder voll fest entschlossener Gelbwesten –und ein neues Mal wieder anlässlich dieses 24. Akts : Eine unmissverständliche Antwort auf seine Pressekonferenz, die pure Augenwischerei war.

Macron kann sich als letztes Mittel nur noch auf die Bullen stützen, die die Demonstranten mit Tränengasgranaten und Knüppelschlägen traktieren und sie verstümmeln. Und auf die Richter : Wenn die mit Tränengasgranaten traktierten Demonstranten es wagen, zu rebellieren, werden sie von diesen Richtern mit harter Hand abgeurteilt.

Alles, was Macron unternimmt, um politisch wieder die Oberhand zu gewinnen, scheitert sofort. Sollten seine « Ankündigungen » darauf abzielen, die Gelbwesten vom Gros der Bevölkerung zu isolieren…, dann blieb der Versuch noch einmal erfolglos : Ganze 63% der Bevölkerung konnte er nicht überzeugen ! Er ist nur noch auf all die Reaktionäre angewiesen, die er hinter sich versammeln möchte. Dafür beschwört er das Gespenst « des groβen Schreckens » herauf, angesichts dieser Mittellosen, die es wagen, Widerstand zu leisten. Macron kokettiert mit der Ultrarechten, wenn er sich für die Verschlimmerung der Lebensbedingungen der Migranten ausspricht.

Aber lassen wir Macron und seine Probleme mit seinen Anhängern stehen. Die groβe Angst sitzt ihnen im Nacken : Dass die Wut in den Krankenhäusern eskaliert, weil das Personal nicht mehr kann, weil die Lehrer im Erziehungswesen die elitären Reformen ablehnen, weil Entlassungen in Betrieben durchgeführt werden, wie Ford-Blanquefort, Bosch-Rodez, PSA-Saint-Ouen und Hérimoncourt, Carrefour, General Electric in Belfort und andere mehr…, obwohl diese Firmen dauernd Gewinne einfahren !

Die Bewegung organisiert sich

Die Gelbwestenbewegung lässt sich nicht nur auf Demonstrationen in den Stadtzentren zusammenfassen. Sie ist viel mehr.

Überall versuchen die Gruppen von Gelbwesten sich miteinander abzustimmen, oft auf Departement-Ebene, aber dafür richten sie sich nicht unbedingt nach den Verwaltungseinheiten des Landes. Mit sichtbaren Ergebnissen – wie die Koordination Groβ-Ost – und die Versammlung der Versammlungen, die schon zweimal in Commercy und Saint-Nazaire zusammentrat und erneut nächsten Monat in Montceau-les-Mines zusammentreten soll.

Der Wille, sich zu organisieren ist da. Dieser Wille kann in den kommenden Wochen die Gelbwestenbewegung auf ein ganz anderes Niveau bringen. Vor allem wenn die anderen Beschäftigten der Betriebe, der Krankenhäuser und der Öffentlichen Dienste sich der Bewegung anschlieβen. Und umgekehrt.


Mit ihren Protestdemonstrationen sind die Gelbwesten nicht allein

Die Wut ist überall in der Arbeiterklasse vorhanden und darüber hinaus in den arbeitenden Schichten der Bevölkerung. Diese Unzufriedenheit ist nicht neu. Der Streik in den Notaufnahmen hat sich blitzschnell verbreitet. Vor einiger Zeit wurde in den Altenheimen gestreikt. Und als im Erziehungswesen von Entlassungen die Rede war, gab es erste Kämpfe und man versuchte zum ersten Mal Koordinationen ins Leben zu rufen.

Aber nach mehr als fünf Monaten Gelbwestendemonstrationen wird immer mehr Gewerkschaftsaktivisten vor allem an der Basis klar, dass ihre Forderungen dieselben sind wie die der Gelbwesten. Einige Lokalvereine der CGT haben mit den Gelbwesten Kontakt aufgenommen – oft wurden diese Kontakte von den letzteren angeregt. Dann entschloss man sich, zu den von ihnen initiierten Aktionen aufzurufen.

Viele Arbeitskollegen und Gewerkschaftsaktivisten an der Basis sind für gemeinsame Demonstrationszüge mit den Gelbwesten : Während des Aktes 24 vom 27. April konnte man das vielerorts sehen, wie bei der Demonstration in Paris. Jetzt fangen viele an, den Gewerkschaftsführern und ihren Sprechern Passivität und Verzagtheit vorzuwerfen.

Bei den Demonstrationen vom 1. 4. und 9. Mai… wird sich die Möglichkeit bieten, gemeinsam zu demonstrieren. Das Feuer schwelt noch unter der Asche und die Bewegung ist gar nicht am Ende. Dies wird der Regierung und der groβbürgerlichen Klasse zum Alptraum werden.

Vielleicht wird die Gelbwestenbewegung zum Funken, an dem sich solidarische Arbeiterkämpfe entzünden werden.

Alle zusammen ! Es lebe das Feuer der sozialen Kämpfe !

29. April 2019

Categories : Allgemein

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