Essener Tafel: Der eigentliche Skandal

Zeit wird es!

Die CFM hebt den Stundenlohn nun auf 11€ an. Damit bleiben die Löhne weit unter TVöD-Niveau und Charitè/CFM schicken weiter willentlich die Kolleg_innen in die Altersarmut. Im Gegenzug verzichtet ver.di bis Mitte 2019 auf Streikmaßnahmen, um Lohnerhöhungen durchzusetzen. Na gut, nun muss es in den kommenden Monaten um unsere Arbeitsbedingungen gehen. Wir beginnen hier mal mit der Sammlung von Forderungen für einen nun zu erkämpfenden Manteltarifvertrag: Mindestens 30 Tage Urlaub für alle von uns, Ausschluss befristeter Einstellungen, Beschränkung der Reinigungsflächen, Zahlung vermögenswirksamer Leistungen in Höhe der Differenz von 11€ zum TVöD… Bitte vervollständigen, Tarifkommission bilden, als Gewerk-schafter und Nichtgewerkschafter den Streik vorbereiten. Giebe, Müller und dem Einhäupl keine Ruhe lassen.

Lohnende Investition

Seit Februar versuchen wir zu verstehen, was uns das Arbeitszeitmanagement (AZM) in seinen News 02 mitteilen will. Es gibt keine „Mehrarbeit“. Denn jede Stunde die eine Teilzeitkraft länger bleibt, ist eine Überstunde. Diese muss mit einem Zuschlag vergütet werden. Doch gleichzeitig teilt uns das AZM mit, dass „ungeplante“ Überstunden nun nicht mehr in Freizeit ausgeglichen, sondern ausgezahlt werden müssen. Richtig verstanden? Da Heepe und Co ja immer behaupten, es würde nicht genug Personal zu bekommen sein, hier unser Vorschlag, um das Arbeiten an der Charité etwas attraktiver zu machen. Dem Richterspruch wird entsprochen, jede Überstunde wird mit Zuschlag bezahlt. Und gleichzeitig mit Freizeit ausgeglichen. Zu teuer? Doch nur am Anfang. Je mehr Personal, desto weniger teure Überstunden. Sozusagen eine lohnende Investition.

Pause, keine Pause, Lagetsi

In den gleichen News zitiert das AMZ das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und erklärt Pausen-regelungen. Da wurden wir gleich neugierig und wollten wissen, was eine Pause ist: „Im arbeitsrechtlichen Sinne liegt (eine Pause) vor, wenn der Arbeitnehmer vollständig von allen Arbeitspflichten freigestellt ist, nicht gearbeitet wird und auch keine Arbeitsbereitschaft vorliegt. Wo der Arbeitnehmer die Pause verbringt, ist ihm freizustellen.“ (www.arbeitsrecht.de) Keine Klingel, kein Telefon, kein PC. Nicht mal auf Station müssen wir sein. Das Pausen genommen werden können, liegt in der Verantwortung der Leitung. Da die Stationsleitungen über keine Personalhoheit verfügen liegt es in der Verantwortung der Centrumsleitung und der PD. Wer also den Nachtdienst allein besetzt ohne klare Ablösungsregel, verstößt gegen das ArbZG. Wer den Spätdienst zu zweit besetzt und in Kauf nimmt, dass in den Pausenzeiten eine Pflegekraft für 20 und mehr Patient_innen zuständig ist, gefährdet das Patientenwohl. Lagetsi? Landesamt für Arbeits-schutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit

Nicht Würselen, sondern Völklingen!

Unbekannte Städte scheinen immer mehr Schwung zu bekommen. Nachdem der Bekanntheitsgrad Würselens mit Martin Schulz enorm zugenommen hat, zieht nun das saarländische Völklingen nach! Da wurde am 1. März eine Vereinbarung mit den SHG-Kliniken unterschrieben, dass keine Nacht mehr allein gearbeitet werden darf. Völklingen sollte doch Schule in ganz Deutschland machen! PS: Auch die SHG-Kliniken sind im KAV. Doch ihnen scheint kein Ausschluss zu drohen…

Das neue Mittel: Ultimatum?

Die Intensivstationen des Kreiskrankenhaus St. Ingbert konnten eine vorläufige Mindestbesetzung von 5 (Früh) – 4 (Spät) – 4 (Nacht) durchsetzen. Wie haben sie es geschafft? Wie in Homburg haben sie mit einem Dienst-nach-Vorschrift-Ultimatum gedroht. Doch leider wie in Homburg konnte die Mindestbesetzung nicht kliniküber-greifend durchgesetzt werden. Denn was heißt das? Fehlen dann Pflegekräfte auf anderen Stationen? Könnten diese Ultimaten denn auch nicht dafür eingesetzt werden, für einen flächendeckenden Kampf zu mobilisieren und eine Mindestbesetzung für alle durchzusetzen?

Wer macht denn sowas?

Neuerdings bekommen immer mehr Klinikleitungen südlich des Weißwurstäquators und im schönen Schwabenländle Schnappatmung. Heimtückische Schweizer Menschenfänger weben ihnen die Pflegekräfte ab. Schock-Selfie! Doch halt – irgendwie glauben wir uns zu erinnern, dass auch unsere Pflegeleitung unlängst als Kopfgeldjägerin durch die mexikanische Pampa geritten ist. Caramba! Nur mal eine ganz verrückte Idee – vernünftige Arbeitsbedingungen und ordentliche Bezahlung, dann klappts auch mit dem eigenen Nachwuchs…

Wenn Arbeit krank macht

Wieder mal ein trauriger Rekord aus unserer Stadt – mit fast 50 Krankentagen im Jahresdurchschnitt stehen die Berliner Feuerwehrleute an der Spitze der bundesweiten Charts. Die Rede ist von zu vielen Überstunden und miesen Arbeitsbedingungen. Uups – kommt uns das etwa bekannt vor?

Wir brauchen keinen Prinzen

Die Eine oder der Andere hat es wahrscheinlich schon gehört: am 8. März, zum internationalen Frauenkampftag, sind mehrere Millionen Menschen (darunter nicht nur Frauen) auf die Straße gegangen, um für ihre Rechte zu demonstrieren. In Berlin und Istanbul waren mehrere tausend Menschen auf der Straße. Und in Spanien haben 5,3 Mio. Menschen gestreikt und demonstriert. Wir sind uns sicher, dass ist viel wirksamer als auf den Prinzen mit dem weißen Pferd zu warten.

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