Die Verursacher der Krise sollen zahlen!

Die Krise zieht immer weitere Kreise. Was mit einer Finanzkrise im Immobilienmarkt begann, setzt sich nun in einer weltweiten Wirtschaftskrise fort. Neben den Kursstürzen bei den Rohstoffpreisen ist nun der Automobilsektor an der Reihe. Auch einige Konzerne der Flugzeugindustrie, Telekommunikation und Pharmaindustrie sind bereits angeschlagen.

Als Reaktion auf die Krise werden nun in der Automobilbranche Zigtausende Arbeitsplätze abgebaut oder die ArbeiterInnen in Zwangsurlaub geschickt – Maßnahmen, die wir auch bei Osram kennen.
VW will in nächster Zeit weltweit 25.000 Leiharbeiter abbauen, davon 5.500 in Deutschland. Chrysler will weltweit 25% aller Arbeitsplätze streichen. Die Firma hat sich schon von all ihren Leiharbeitern getrennt und macht Ende des Jahres 5 Wochen Zwangsurlaub. Bei Opel in Bochum wurde die Produktion am 20. Oktober nun zum zweiten Mal für zwei Wochen gestoppt, in Eisenach wurde schon vorher die Arbeit bis Ende Oktober angehalten. Werke in Belgien und Großbritannien wurden ebenfalls zeitweise geschlossen. BMW und Volvo-Scania reagieren auf den Auftragseinbruch ähnlich. General Motors steht sogar vor der Pleite.
Eines ist den AktionärInnen, Spekulanten, Managern und PolitikerInnen klar: Sie wollen für die Milliardenverluste nicht aufkommen. Es werden zwar Prämien und Managergehälter etwas gekürzt, doch damit soll nur die Bevölkerung in ihrer Entrüstung im Zaum gehalten werden. Doch was sind schon ein paar Hunderttausend Euro oder Dollar weniger, angesichts von zuvor gescheffelten Millionen oder gar Milliarden, die auf privaten Konten oder in Finanzgeschäften angelegt wurden? Die Gewinner der Finanzgeschäfte und des Booms der letzten Jahre werden nicht wirklich zur Kasse gebeten.

Wer soll für das Desaster an den Börsen und in der Realwirtschaft stattdessen aufkommen? Die Antwort ist eindeutig: International sollen die Arbeitenden die Suppe auslöffeln. Zum einen werden sie „abgebaut“ und zum anderen wird in nächster Zeit noch mehr Sozialabbau betrieben werden, um die Steuergelder in andere Kanäle fließen zu lassen.
Denn seit Wochen versuchen die Regierungen aller Länder, die Löcher der Banken – und demnächst vielleicht anderer Großkonzerne – zu stopfen, und greifen dazu tief in die Staatskassen. Das ganze angeblich nur, um uns vor dem absoluten Niedergang zu retten. Merkel und Co. wollen angeblich mit dem 500-Mrd.-Euro-Paket nur das Beste „für das deutsche Volk“ und setzen damit auf die nationalistische Karte. Der französische Staatspräsident setzt mehr auf „Europa“ und sieht Teilverstaatlichungen von angeschlagenen Firmen als Perspektive. Doch beide versuchen nur, uns die bittere Pille der Krise schlucken zu lassen.
Weshalb aber sollen wir es eigentlich akzeptieren, dass sich immer nur dieselben in unserer Gesellschaft bereichern? Weshalb sollten wir akzeptieren, dass private Firmen uns ausbeuten und uns am Ende auch noch auf die Straße setzen? Weshalb sollen sie gerettet werden, während vielleicht Millionen ihre Existenz verlieren werden? Sie wollen für ihre Krise nicht aufkommen – wir erst recht nicht!

Die Krise wurde verursacht durch eine weltweite Überproduktion: Die Arbeitenden haben insgesamt zu wenig Einkommen, um die Waren, die sie herstellen, auch zu kaufen. Ein völlig normaler Vorgang – im Kapitalismus. Die USA haben versucht, diese Krise hinauszuzögern und haben die Menschen dazu verleitet, alles und jedes auf Pump zu bezahlen. Die Krise hat sie dennoch eingeholt.

Dabei leben Milliarden von Menschen in Armut und könnten die „überschüssigen“ Produkte gut gebrauchen. Das Problem liegt in der Organisation der Wirtschaft, bei der eine weltweite Konkurrenz und die Jagd nach unermesslichen Gewinnen zu Spekulationsblasen und Absatzkrisen führt. Diesmal hat es die größte Weltwirtschaft, die USA, erwischt und diese zieht alle anderen Länder in einen unabsehbaren Abwärtsstrudel, weil Aufträge und Verkauf ausbleiben. Eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 droht.

Damals endete die Krise im Faschismus und im zweiten Weltkrieg. Diese Barbarei rettete die Unternehmensprofite auf Kosten der ArbeiterInnen aller Länder. Dieses Mal muss es anders sein!

Es gibt keinen Grund, dass wir für ihre Krise den Kopf hinhalten. Gegen Entlassungen und Kurzarbeit brauchen wir ein Verbot von Massenentlassungen bei voller Lohnfortzahlung! Das wird uns niemand freiwillig zugestehen, deshalb müssen alle Arbeitenden zusammenhalten. Und zwar egal, ob Leiharbeiter oder Festeingestellte. Denn wenn die einen abgebaut werden und die Belegschaften schrumpfen, wird es für die Verbleibenden schwieriger, sich gegen die Folgen der Krise zu wehren. Und wenn die Unternehmer behaupten, ohne Entlassungen könnten sie nicht überleben, so ist das ihr Problem. Wir können gut ohne Unternehmer und ihr Profitstreben leben, die Ursache der Krise sind. In deren Händen darf die Wirtschaft nicht verbleiben!

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