AMS Osram kündigt weitere Verkäufe an
AMS behauptet „weiter am Portfolio feilen“ zu wollen. Der Grund dafür? Die Erlöse im vierten Quartal sanken… aber bleiben doch auf 1,4 Milliarden $! Die „bereinigte operative Rendite“ ging ihrerseits auch zurück… aber steht noch auf 9,6%! AMS ist also gar nicht Pleite und gehört sogar zu den Coronakrise-Gewinnern!
Was ist die nächste Abteilung, die ausgegliedert und geschlossen werden soll? Mit so einer Frage können wir uns nicht abfinden.
Dynamowerk darf nicht schließen!
Im Nachbarbetrieb Dynamowerk kämpfen gerade rund 400 Kolleg:innen für ihre Arbeitsplätze. Siemens hat sie schon ausgegliedert und droht die heutige Produktion von elektrischen Großantrieben (Large Drive Applications) einzustellen, was bundesweit 2200 Leute treffen könnte.
Vor 3 Tagen demonstrierten hunderte Leute vor ihrem Betrieb. In Berlin waren es zweihundert Kolleg:innen. Die Fahrbahn Richtung Berlin war um 9 Uhr von der Frühschicht besetzt und viele Kolleg:innen im Homeoffice waren auch dabei.
Bei der Aktion waren wir aber als Osramer nicht eingeladen und wir erfuhren erst danach durch die Presse, was los ging.
Wie eine Kollegin vom Dynamowerk erklärte, sind die Pläne von Siemens genau dieselben, die vor 40 Jahre mit Osram durchgeführt wurden: Ausgliederung, Verkauf und eine Kette von „Sozialplänen“. So hat Siemens vor, die Kolleg:innen kostengünstig loszuwerden.
Bei der Demo kündigte die IG Metall an, die Aktion sei nur eine erste. Es werden noch andere kommen. Dann sollen wir uns zusammentun! Eine Demo von Dynamowerk Richtung Osram wäre ein starkes Signal: die Nonnendammallee ist dafür geeignet, um zu demonstrieren (siehe Fotos auf der Webseite vom Zünder)!
Nicht so attraktiv, der Job?
Die XBO-Linie sucht nach Mitabeiter:innen! Die vielen „Danks“ und angebliche tolle Perspektiven bei AMS reichen nicht, um die Leute zu behalten.
Die Arbeit bei XBO ist tatsächlich alles außer cool. 3 Schichten, Mini-Pausen und die ganze Schicht rennen um eine Maschine zu bedienen: das stellt für manche keine Perspektive dar.
So überlegen Leiharbeiter:innen, sich anderswo zu melden. Osrams Vorstand holt Leute von anderen Abteilungen… und bleibt treu seinem Projekt, die Arbeit zu verdichten und die Produktion anzukurbeln.
Kurzarbeit für uns, Dividende für die Aktionäre
Wegen Chipmangel machen die Kolleg:innen von Microlab Kurzarbeit. Erst mal für einen Monat, dann mal sehen!
Kurzarbeitergeld kommt von dem Staat, der gerne sich bereit erklärt, wenn es Probleme mit der Produktion gibt, finanziell einzuspringen. Währenddessen die Gewinne in die Taschen der Aktionär:innen weiter fließen!
Alles für die Umwelt?
Luisa Neubauer (Grünpartei) hat im Namen von Fridays For Future bei einem Treffen mit dem Vorstand der IG Metall erklärt, dass Klima und Arbeitsplätze nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Die sozial-ökologische Transformation könne nur „mit einer zeitgemäßen und wirkungsvollen Mitbestimmung“ erfolgreich gestaltet werden.
Die Metallindustrie hat aber nur Gewinne im Sicht. Solange wir dieses Profitsystem durch Streiks und Demos frontal nicht angreifen, wird „Mitbestimmung“ nur ein leeres Wort bleiben.
Nicht in unserem Namen! Kaum wiedergewählt hat der Bundespräsident Steinmeier verkündet, dass in dem Konflikt um die Ukraine Russland die Verantwortung trüge. Mehr wollten die USA nicht hören, die ebenfalls massiv Truppen für den Krieg vorbereiten. Ob es zu Gefechten oder gar einem Krieg kommt wird sich bald erweisen. Mögen Steinmeier und die deutsche Regierung sich auf der Seite der USA positionieren, mit diesem Streiten zwischen Großmächte haben wir nichts zu tun! |
Bezos schwimmt in Geld
Der Milliardär und Gründer von Amazon, Jeff Bezos, hat in Rotterdam in den Niederlanden einen shitstorm ausgelöst. Er hat sich dort auf einer Werft eine mega Luxusyacht bauen lassen mit einer Länge von 127 Metern für knapp 500 Millionen Euro. Der Dreimaster ist jedoch so hoch, dass er nicht unter der historischen Brücke Koningshavenbrug aufs Meer schippern kann. Einen anderen Weg gibt es nicht. Bezos schlägt daher vor, die denkmalgeschützte Brücke, die aus dem Jahr 1878 stammt, teilweise abzubauen. Gegen Geld, natürlich.
Können sich die Superreichen, allein weil sie superreich sind, wirklich alles leisten?
Wir werden sehen.
