Auch international: Bildung für alle, und zwar umsonst!

Schon eine Woche vor dem „Bildungsstreiktag“ am 17. 11. rumorte es an den Universitäten in Deutschland und Österreich. In über 25 Universitätsstädten deutschlandweit fanden Besetzungen und Aktionen statt. Die zentralen Forderungen kann man zusammenfassen als: Bildung für alle, kostenlos und nicht unter ständigem Leistungsdruck. Denn gerade durch die Reform der Studiengänge bei Einführung des „Bachelor“-Abschlusses wurde das Studieren enorm verschult und ist kaum noch etwas anderes als Fit-gemacht-Werden für den Arbeitsmarkt – möglichst billig und in kürzester Zeit, daher aber um so stressiger.

Aber nicht nur hier wird für ein besseres und ausreichend finanziertes Bildungswesen gekämpft. In den USA gingen Anfang November Tausende öffentlich Beschäftigte aus dem Bildungsbereich auf die Straße, um gegen Lohnkürzungen, unbezahlten Zwangsurlaub und Entlassungen zu protestieren. Offizielle Begründung der Kürzungen: die Wirtschaftskrise. Denn zeitgleich zu dem US-Konjunkturprogramm in Höhe von 787 Mio. $ und Steuergeschenken an Banken und Unternehmen, gab es in fast jedem Bundesstaat größere oder kleinere Budgetkürzungen im Sozialwesen.

Die Privatisierung der Schulen schreitet immer weiter fort, SchülerInnen verlieren „ihre“ LehrerInnen, Klassen werden größer, es gibt immer weniger (kostenfreie) Lehrmittel und im krassen Gegensatz dazu, wirft die Wall Street weiterhin Millionen Boni ab und der milliardenteure Krieg in Afghanistan wird fortgeführt. In Iowa z. B. will die Regierung 520 Mio. Dollar sparen, indem sie Zwangsurlaub für 3.258 Angestellte ansetzt, 180 entlässt und das, obwohl 230 staatliche Stellen unbesetzt sind. In Kalifornien wurde das Bildungsbudget dieses Jahr um 9 Mio. $ gekürzt. Wobei schon 42 % weniger in diesen Sektor investiert wird als noch 2007. Insgesamt haben 193.000 Lehrer und Beamte mit unbezahltem wochenlangen Zwangsurlaub, Lohnkürzungen von bis zu 14 % und Entlassungen zu kämpfen.

Wir sind nicht die Einzigen, die gegen die Bildungsmisere und Schwindelleien der Regierung ankämpfen. Überall wird das Wohl der Banken und Unternehmen höher gewertet als das der Bevölkerung. Das dürfen wir uns nicht länger gefallen lassen und müssen unsere Kämpfe internationalisieren!

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